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um durch ein einfaches Verhaͤltniß der Zeitlaͤngen dem 
Gedaͤchtnisse in der Vorstellung des Ganzen zu helfen. 
Es muß nur genug im Elementarbuche da seyn, um 
erstlich einen Begriff davon zu erwecken, was sich von 
einem Handbuche der Universalhistorie erwarten lasse, und 
zweytens die anwachsenden Juͤnglinge so geschickt zu ma⸗ 
chen, daß man bey ihrem Unterrichte einzelne umstaͤndliche 
lehrreiche Geschichte durch ein paar Worte zwischen die 
rechten Universalperioden hineinschieben kann. 5) Ich 
habe aber diese Universalperioden zum Theil von dem Hrn. 
Schloͤzer entlehnt, zum Theil durch Nachahmung des⸗ 
selben erfunden. Aber in der Bestimmung derselben ist 
oftmals Dieses oder Jenes so gleichguͤltig, daß man irgend 
Eins ohne besondre Ursache waͤhlt, welches denn freylich 
dem, der zu seiner eignen oder zu irgend einer andern 
Wahl schon viele Jahre gewoͤhnt ist, weder das Beste 
noch das Bequemste scheinet. 6) Nun ist aber ein Ske⸗ 
let von Zeit-Perioden, wenn es gaͤnzlich ohne Muskeln 
bleibt, zu unangenehm, oft angeschaut zu werden. Wer 
aber die moralische Denkart der Menschen, und zwar in 
hoͤchstwichtigen Dingen, zu verbessern wuͤnscht, und be⸗ 
kanntermassen nur dafuͤr, nicht aber fuͤr die politische Hi⸗ 
storie lebt; wer, wie ich, den Unsinn in den Zusaͤtzen 
zur Religion, und die Gewissenszwangsgesetze herz⸗ 
lich haßt, der bekleidet sein historisch Skelet hier und da 
mit weltbekannten traurigen oder laͤcherlichen Wirkungen 
dieses abscheulichen, noch immer an manchen Orten herr⸗ 
schenden Unrechts. Und darinnen handelt er, zu diesen 
unsern Zeiten, auf eine sehr gemeinnuͤtzige Weise. So 
habe ich in Besetzung des historischen Faches gehandelt. 
Nun
	        
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