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Seme Handelsflotten streckt der Britte
Gierig wie Polypenarme aus,
Und das Reich der freien Amphitrite
Will er schließen wie sein eignes Haus.
Zu des Südpols nie erblickten Sternen
Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf,
Alle Inseln spürt er, alle fernen
Küsten — nur das Paradies nicht aus.
Ach, umsonst auf allen Länderkarten
Spähst du nach dem seligen Gebiet,
Wo der Freiheit ewig grüner Garten,
Wo der Menschheit schöne Jugend blüht.
Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken
Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum,
Doch auf ihrem unermeßnen Rücken
Ist für zehen Glückliche nicht Raum.
In des Herzens heilig stille Räume
Mußt du fliehen aus des Lebens Drang!
Freiheit ist nur in dem Reich der Träume,
Und das Schöne blüht nur im Gesang. Schmer.
1806, 12. Oktober. Napoleon an Friedrich Wilhelm III.: Ew. Majestät wird
in mir einen Mann finden, der nur die zur Politik seiner Völker unumgänglich notwendigen
Kriege zu führen, nicht aber in einem Kampf mit Fürsten, die mit mir in ihrer Industrie,
ihrem Handel und ihrer Politik in keiner Opposition stehen, Blut zu vergießen wünscht.
1806, 17. Oktober. Der preußische Minister Graf Schulenburg ließ an die Straßen¬
ecken von Berlin anschlagen: Der König hat eine Schlacht verloren. Er und seine Brüder
leben. Ruhe ist jetzt die erste Bürgerpflicht. Ich bitte darum.
152. Arinz Louis Aerdirrand.
Ein genialer Lebemann, auch ausgezeichneter Komponist, „der preußische Alcibiades,"
Neffe Friedrichs des Großen; Joh. von Müller, Gentz, die Jüdin Nahet Levin (die spätere
Gattin Varnhagen's von Ense) und Andere seine Vertrauten, f 10. Oktober 1806 bei Saalfeld.
Prinz Ludwig sttzt vorm Saitenspiel
Im Rudolstädter Schlosse, .
Der letzte Strahl durchs Fenster fiel,
Und Nacht wird sein Genosse.
„Ade, mein Preußen!" greift voll
Schmerz
Er wieder in die Tasten,
Als fchlüg' er drein sein wildes Herz
Mit allen seinen Lasten.
Springt aus: „Mein Pferd! mein Pferd!
muß fort
Zu meinen Fahnen reiten!"
Stürmt weg, noch ehe der Accord
Verklungen aus den Saiten.
,,„Die Pferde vor! Wir retten mit!""
Nachstürzen aus dem Saale
Sich Freund und Arzt zum späten Ritt.
„Ich dank' Euch allzumale."