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32. wie oft Gott zu danken fei.
auf dem Grase. In dem Walde aber waren böse Wölfe, und als die Kühe
von dem Grase in den Wald gingen, wo es kühl war imb auch viel Gras
wuchs, dachte die Frau, der Wolf könnte kommen und die Kühe fressen. Und
da gab sie dem Kinde den Napf mit dem Brei und einen hölzernen Löffel dazu
und sagte: „Da, Kindchen, nimm und iß; nimm aber den Löffel nicht zu
voll!" Und pun stand sie auf und ging in den Wald und wollte die Kühe
Heraustreiben. Und als nun das Kind so allein dasaß und aß, kam eine
große, große Wölfin aus dem Wald herausgesprungen und gerade auf das
Kind los, und faßte es mit beit Zähnen hinten an der Jacke und trug es in
bcii Wald. Und da die Mutter wiederkam, war kein Kind mehr da, mtb
der Napf lag auf der Erde, aber der Löffel lag nicht dabei; denn den hatte
das Kind in der Hand festgehalten. Und wie das die Mutter sah, dachte sie
gleich: „Das hat kein anderer gethan als der Wolf", und lief in das Dorf
und schrie entsetzlich, daß die Leute herauskämen.
Unterdessen kam ein Bote durch den Wald gegangen, der hatte sich ver¬
irrt und wußte nicht, wo er war. Und als er so durch die Büsche geht und
den Weg sucht, hört er etwas sprechen und denkt gleich: „Das müssen wohl
Leute sein!" Und es sagte immer: „Geh', oder ich geb' dir was!" Und als
er nun das Gebüsch voneinander thut und sehen will, was es ist, sitzt ein
Kindchen auf der Erde und sechs kleine Wölfchen herum, die fahren immer
auf das Kind zu und schnappen ihm nach den Händen, — aber die alte Wölfin
war nicht dabei, die war wieder in den Wald gelaufen; und wenn ihm nun
die Wölfchen nach den Händen schnappten, schlügt das Kind sie mit dem
hölzernen Löffel auf die Nase und sagt immer dazu: „Geh', oder ich geb'
dir was!"
Und der Bote wunderte sich und lief geschwind hin und schlug mit dem
Stock unter die kleinen Wölfe, daß sie alle davonliefen, und das Kind nahm
er geschwind von der Erde in die Höhe und lief und lief; denn er dachte, die
alte Wölfin könnte wiederkommen. Und da währte es gar nicht lange, da
kamen die Bauern aus dem Dorfe mit Heugabeln und Dreschflegeln und woll¬
ten den Wolf tot machen. Und die Mutter kam auch mit, und da sie sah,
daß der Wolf das Kind nicht gefressen hatte, war sie sehr vergnügt und dankte
dem guten Manne tausendmal, und noch mehr dem lieben Gott, daß er ihr
Kind behütet hatte. Fr. Jacobs.
32. Wie oft Gott zu danken sei.
W ie viel Körnlein sind im Meer,
wie viel Sterne obenher,
wie viel Tiere in der Welt,
wie viel Heller unterm Geld,
in den Adern wie viel Blut,
in dem Feuer wie viel Glut,
wie viel Blätter in den Wäldern,
wie viel Gräslein in den Feldern,
in den Hecken wie viel Dörner,
auf dem Acker wie viel Körner,
auf den Wiesen wie viel Klee,
wie viel Stäublein in der Höh’,
in den Flüssen wie viel Fisclilein,
in dem Meere wie viel Müschlein,
wie viel Tropfen in der See,
wie viel Flocken in dem Schnee,
wie viel lebendig weit und breit:
so oft und viel sei Gott Dank in
Ewigkeit.
W underhorn.