Mittelalter. 5
quam ephippiis uti. Itaque ad ihren Sitten ist nichts schändlicher
quemvis numerum ephippiato- und unmännlicher, als auf Sätteln
nun equitum quamvis pauci adire zu reiten. Ein noch so schwacher
audent. Vinum ad se omnino Haufe ist daher verwegen genug,
importari non sinunt, quod ea re sich an die zahlreichste Schar von
adlaboremferendum remollescere Sattelreitern zu wagen. DieWein-
homines atque effeminari arbi- einfuhr ist bei ihnen verboten, denn
trantur. man wird dadurch nach ihrer Mei¬
nung zum Ausdauern bei den Stra¬
pazen zu weich und weibisch.
2. Die Germania des Cornelius Tacitus.
S. Reclams Universalbibliothek Nr. 726 (Preis 20 Pf.).
3. Die Schlacht im Teutoburger Walde.
Über die Kämpfe zwischen Römern und Germanen zur Zeit des Auguftus und
Tiberius berichten mehrere Geschichtschreiber, u. a. Vellejus, ein Kampfgenosse des
Tiberius, und der Grieche Cassius Dio, der im 3. Jahrh, lebte und Aufzeichnungen
von Augeuzeugen benutzte. Von der Schlacht im Teutoburger Walde erzählen sie
folgendes (nach Richter, Quellenbuch):
Die Römer befaßen einige Bezirke in Germanien, nicht beisammen,
sondern wie sie gerade erobert worden waren. Sie überwinterten dort.
Die Deutschen fügten sich in manchen Stücken der römischen Sitte,
kamen aus die Marktplätze und pflegten friedlichen Verkehr mit den
Römern. Aber sie konnten doch der Sitten ihrer Väter, ihrer Landes¬
gebräuche, ihrer ungebundenen Lebensweise und der Macht, die ihre
Waffen ihnen verliehen, nicht ganz vergessen. Solange sie von den
Römern nur allmählich und mit großer Behutsamkeit ihrer alten Sitten
entwöhnt wurden, empfanden sie die Veränderung ihrer Lebens¬
weise nicht drückend und merkten es kaum, wie sie andere wurden. Als
aber der Römer Quintilius Varus, der vorher Statthalter in Sy¬
rien gewesen war, zum Oberbefehlshaber in Germanien ernannt wurde,
wollte dieser alles rascher entsernen; er behandelte die Germanen Herrisch
und erpreßte von ihnen wie von Untertanen Tribut. Das wollten sie
sich nicht länger gefallen laffen. Die Häupter des Volkes strebten nach
der früheren Herrschaft, und die Menge fand die frühere, hergebrachte
Regierungsweise besser als die jetzige Zwingherrschaft der Fremden.
Mit Kummer blickten die Germanen auf ihre Schwerter, die der Rost
bedeckte, und auf ihre Rosse, die müßig standen.
Ein Jüngling von edlem Geschlechte, tapferen Armes und ge¬
wandten Geistes, namens Armin, ein Sohn (gegirrters, des Fürsten
der Cherusker, gedachte die Sorglosigkeit des römischen Befehlshabers
sich zu nutze zu machen. Er hatte früher die Römer auf vielen Feld-
zügen begleitet und besaß außer dem römischen Bürgerrecht auch den