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weiße Nachtmützen, wie sie der Bauer trug, tief in das Gesicht ge¬
zogen, ein Tuch oder ein Stück Pelz zum Schutze der Ohren darüber
geknüpft, Tücher auch über den untern Teil des Gesichts. Und
doch waren der Mehrzahl Ohren und Nasen erfroren und feuerrot;
erloschen lagen die dunkeln Augen in [ihren Höhlen. Selten trug
einer Schuh oder Stiefel; glücklich war, wer in Filzsocken oder in
werten Pelzschuhen den elenden Marsch machen konnte. Vielen
waren die Füße mit Stroh umwickelt, mit Decken, Lappen, dem
Fell der Tornister oder dem Filz von alten Hüten.
So schlichen sie Tag für Tag auf der Landstraße heran, in der
Regel, sobald die Abenddämmerung und der eisige Winternebel über
den Häusern lag. Dämonisch erschien das lautlose Erscheinen der
schrecklichen Gestalten. Entsetzlich waren die Leiden, welche sie mit
sich brachten; die Kalte in ihren Leibern sei nicht fortzubringen, ihr
Hunger sei nicht zu stillen, behauptete das Volk. Wurden sie in
ein warmes Zimmer geführt, so drängten sie mit Gewalt an den
heißen Ofen, als wollten sie hineinkriechen; vergebens bemühten sich
mitleidige Hausfrauen, sie von der verderblichen Glut zurückzuhalten.
Gierig verschlangen sie das trockene Brot; einzelne vermochten nicht
aufzuhören, bis sie starben.
Während der Zeit war Napoleon, nur einen Begleiter neben
sich, verhüllt, als Herzog von Vicenza, Tag und Nacht durch
preußisches Land gefahren. Am 12. Dezember war er um 8 Uhr
abeuds in Glogau angelangt. Dort hatte er eine Stunde geruht
und war um 10 Uhr in grimmiger Kälte aufgebrochen. Am nächsten
Morgen war er zu Hainau in der alten Burg eingefahren, wo da¬
mals der Posthof war. Dort hatte die entschlossene Postmeisterin
Gramsch ihn erkannt, in ihrer Küche mit den Löffeln geschlagen uud
geschworen, ihm keinen Tee zu gönnen, sondern ihm einen andern
Trank zu brauen. Durch die ^ängstlichen Vorstellungen ihrer Um¬
gebung war sie endlich bis ans Kamillentee erweicht worden, den
sie mit hartem Fluch in die Kanne goß. Er hatte doch getrunken
und war weiter gejagt, auf Dresden zu. (Freytag.)
Er.
Weib, zieh den Laden ein und lösch das Licht!
Die Ruh ist süß, ja sie ist Bürgerpflicht.
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