Kamps her ersten Hohcnzollern mit dem Adel
in ber Mark Brandenburg.
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Vorbem.: „Laßt ihn nur kommen, den Tand von Nürnberg! Und
wenn's auch ein ganzes Jahr sollt' Burggrafen vom Himmel regnen, hier in
der Mark soll keiner aufkommen!" So höhnten die Ritter der Mark Brandenburg
in ihrem Übermute, als der erste Hohenzoller die Huldigung forderte. Aber
die Quitzows, Putlitze, Rochows und Bredows hatten sich geirrt. Friedrich I.
hatte Kraft und Willen genug, die zuchtlose märkische Ritterschaft zu bändigen,'
dem Unwesen des Raubrittertums ein Halt zu gebieten. Viele Jahrzehnte lang
beunruhigte der Adel das Land nicht. Doch dem jungen, aber hochgebildeten,
ernsten Joachim Nestor sollte ein Kampf mit der Ritterschaft nicht erspart bleiben'
Joachims Freund, Geheimrat Herr von Lindenberg, lauerte einem Kaufmann
auf, warf, knebelte und beraubte ihn. Der edle Kurfürst, der „Recht und Gleich
einem jeden widerfahren laffen wollte", verurteilte v. Lindenberg zum Tode.
Mit diesem gerechten Urteil machte sich Joachim den Adel zum Feinde, und —
der Kampf begann. Lassen wir nun den Dichter Willibald Alexis reden.
I. Im Schlosse.
1. „Ich stach in ein Wespennest. Ich weiß es. Heran! Hier
ist mein Arm, hier meine Brust, mein Gesicht ist frei. Ich will ihnen
auch ins Gesicht sehen. Warum haben sie nicht bett Mut! Was
schwirrt es wie Käfer in ber bunstigen Luft! Ihre Väter haben es
boch gewagt, es galt eine große Frage. Gott entschieb für meine
Väter. Warum geht ihnen ber Atem ihrer ftörrigen Vorfahren aus?
Es muß schlechter um ihr Bewußtsein stehen, als um ihr Recht!"
©o sprach ber Kurfürst unb ging mit hastigen Schritten auf unb
alb. Er war allein; ber Kamnterbiener, ber bie Lichter angezünbet,
eilte, baß er wieber hinauskam. Der Fürst liebte nienianb um sich
in bieser Stuube.
Aber noch eben hatten bie Bürgermeister ber beibett Stäbte
(Berlin unb Köln a. b. Spree) unb einige Ratsherren im Zimmer
gestanben.
„Auch biefe Bürgerherren, ich will es glauben, sie lieben mich;
ich tat ihnen ja noch nichts wie meine Vorfahren. Aber warum benn
nicht heraus mit ber Sprache? Warum biefe bunfeln, ungewissen,
Tecklenburg, Geschichtsquellen 14. i