Die Pflege der Gesundheit.
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daß alles an dir sauber sei, daß alles um dich herum glänze und blinke!
Dann wirst du, so Gott will, von mancherlei Krankheiten der Laut und
der Sinne, der Lungen und des Serzens, des Magens und der Nerven
verschont bleiben, und srohen Gemütes wirst du mit deiner Familie
gern wohnen in dem freundlichen Leim, das du nach Kräften verschöntest.
Sollte dies so schwer sein? Luft und Waffer gab dir die Natur im
Llberfluß; können guter Wille und freudige Arbeit nicht das ihrige tun?
Reinlichkeit an Saut und Kleid, in Saus und Sos, in Dorf und
Stadt ist das beste Schutzmittel gegen die meisten ansteckenden Krank¬
heiten. Auch die Entgiftung unsauberer Orte, vornehmlich im Sommer
und in Zeiten der Ansteckungsgefahr, durch besondere Entgiftungsmittel
wie Karbolkalk, Chlorkalk, schweflige Säure usw. gehört mit zu den
Pflichten der Sauberkeit.
Reinlichkeit ist der Schatz und Schmuck, die die kleinste Sütte zu
einem erträglichen Wohnplatze machen kann. Soll freilich die Wohnung
angenehm und heiter und recht gesund sein, so wird man noch aus
einiges andere achten müssen.
Sie sei nicht allein möglichst geräumig, sondern auch hell und dem
belebenden, reinigenden Sonnenlichte zugänglich. Vor allen Dingen
müssen die Wohn- und Schlafzimmer, für die man die größten Räume
auswählen sollte, den Strahlen der Sonne freien Eintritt lassen und
nach Süden oder Osten gelegen sein. Dunkle Zimmer, denen der
Simmelsball seine Wärme nicht spendet, sind immer kalt und feucht,
und ihre Lust wird leicht verunreinigt. Dadurch entstehen dann häufig
mancherlei Leiden der Augen und der Atmungswerkzeuge und andere
Beschwerden. Wohin die Sonne nicht kommt, da zieht die Krankheit
ein. Der Mensch ist wie eine Blume im Garten Gottes. Fehlt ihr
das Sonnenlicht, so fehlt ihr die frische Farbe der Gesundheit, und sie
verkümmert und welkt frühzeitig dahin.
Daß Kellerwohnungen zu verwerfen find und neugebaute Säuser
erst dann bezogen werden dürfen, wenn sie gehörig ausgetrocknet sind,
versteht sich nach dem Gesagten von selbst.
Im Winter darf die Lustwärme des Zimmers durch die Seizung
bis aus 19 Grad 6 erhöht werden. Größere Sitze ist ungesund, darum
gewöhne dich nicht daran! Da Feuerung die Luft trockener macht, als
sie naturgemäß ist, so ist es nützlich, einen Topf mit Wasser in die Nähe
des Ofens zu stellen, damit der Raum dasjenige Maß von Feuchtigkeit
behalte, das dem Salse, der Luftröhre und den Lungen dienlich ist.
Am besten sind die Öfen aus gebranntem Ton, wie sie im Osten
unseres Vaterlandes meist im Gebrauch sind. Sät man gußeiserne