Full text: Das Mittelalter (Teil 2 = Unterprima)

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frühe Tod des Kaisers hemmte alle weiteren Unternehmungen. 
Doch wurde auf Beschluß der in Akkon versammelten deutschen 
Fürsten 1198 eine während der Belagerung der Stadt gegründete 
deutsche Spitalbrüderschaft in einen deutschen Ritterorden um¬ 
gewandelt, welcher den Kampf gegen den Islam eifrig fortsetzte. 
Erst die Bemühungen des Papstes Jnnocenz III. brachten den 
vierten Kreuzzug 1202-1204 zustande. Eine große Anzahl 
meist französischer und flandrischer Ritter unter Balduin von 
Flandern und Bonisaz von Montferrat versammelte sich in 
Venedig, ließ sich dann aber aus Mangel an Geldmitteln von dem 
staatsklugen Dogen Heinrich Dandolo zu einem Feldzuge gegen 
das byzantische Reich im Interesse der venetianischen Handelspolitik 
bewegen. Durch die Begründung des lateinischen Kaisertums 
in Konstantinopel (1204 — 1261) und fränkischer Lehnsstaaten 
(Königreich Thessalonich, Herzogtum Athen, Fürstentümer Achaja 
und Naxos) wurde das Abendland in einen langwierigen und 
schließlich erfolglosen Kampf mit den Griechen verwickelt, welcher 
dem heiligen Lande wertvolle Kräfte entzog. 
Auch in den nächsten Jahren wirkte die Begeisterung für den 
Kreuzzugsgedanken im Abendlande noch fort, doch verhinderte der 
Mangel an geeigneter Führung jeden Erfolg. Ein großer Kinder¬ 
kreuzzug 1212 führte seine zahlreichen Teilnehmer schon in Italien 
zu einem schrecklichen Ende durch Hunger und Räuber. König 
Andreas von Ungarn kam auf seiner Fahrt nach dem heiligen 
Lande (1217—1218) über einige ergebnislose Plünderungsversuche 
nicht hinaus. Ein mit bedeutenderen Streitkrästen unternommener 
Angriff auf Ägypten (1218—1221), an welchem der König 
und der Patriarch von Jerusalem, die Hochmeister der drei 
Ritterorden, Herzog Leopold von Österreich und die Grafen von 
Holland und Wied sich beteiligten, führte zwar zur Eroberung von 
Damiette, endete aber infolge der unklugen Haltung des päpst¬ 
lichen Leiters des Zuges, des Kardinallegaten Pelagius, trotzdem 
noch erhebliche Verstärkungen aus Deutschland unter Herzog Lud¬ 
wig von Bayern eintrafen, nach einem unglücklichen Zuge in das 
Innere des Landes 1221 mit dem Verluste aller Eroberungen. 
Erst Kaiser Friedrich II. erlangte aus dem fünften Kreuzzuge 
(1228—1229) gegen den Willen des Papstes von dem Sultan
	        
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