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Portugal und Spanien, Gallien, Italien, Griechenland,
Syrien und Aegypten. Die Einwohnerzahl betrug an
120 Millionen, von denen die Hälfte Sklaven waren.
Die größten Städte waren außer Rom: Alexandria und
Antiochia. In denselben herrschte eine großartige Pracht.
Der Aufwand einzelner Bürger ging über alle Beschreib¬
ung. Auch die Wissenschaften und Künste wurden gepflegt.
Die griechische Sprache war allen Gebildeten bekannt.. Es
fehlte aber meistens an wahrer Bildung, an echter Mensch¬
lichkeit.
2. Unter der Regierung des Kaisers Augustus wurde
Jesus, der Stifter des Christenthums, geboren. Mit die¬
ser weltgeschichtlichen Thatsache, nach der wir die Zeit be¬
rechnen, trifft das Auftreten der Deutschen zusammen,
die von jetzt an mit den Römern um die Weltherrschaft
ringen.
Augustus hatte feinen Stiefsohn Drnsns mit einem
großen Heere nach Deutschland geschickt und hier manche
Eroberung anbahnen lassen. Als der tapfere Drufus plötz¬
lich starb, Ifolgte ihm sein Bruder Tiberius, der mehr
durch List als durch Gewalt siegte. Darauf kam Varus
nach Deutschland. Er wurde aber von Hermann, dem
Cherusker, im Jahre 9 n. Chr. im Teutoburger Walde ge¬
schlagen. Seitdem verzichteten die Römer darauf, in Deutsch¬
land weiter vorzudringen. Doch behaupteten sie ihre Gren¬
zen daselbst noch lange.
Nach Augustus, der 14 nach Chr. starb, regierte Ti¬
berius, der (37) ermordet wurde.
Der letzte Kaiser aus jdem Hause des Augustus war
Nero, unter dem im Jahre 64 dic|;erfte Christenverfolg-
ung stattfand.
3. Der Kaiser Vespasian hatte eine Empörung der
Juden zu dämpfen, wobei Jerusalem im Jahre 70 zer¬
stört wurde.
Unter Titus ereignete sich — 79 — ein heftiges
Erdbeben und ein Ausbruch des Vesuv, wodurch die Städte
Pompeji, Herkulanum und Stabiä verschüttet wurden.
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