Ende des Pausanias, Themistokles und Aristides. 31
Beihilfe der kleinasiatischen Griechen, die während der Schlacht zu
ihren Stammesbrüdern übergingen. Endlich verloren die Perser
auch ihre letzten Stützpunkte in Europa, so die wichtig gelegene
Stadt Byzanz am goldenen Horn. Sie wurde ihnen durch ein Einnahme von
griechisches Heer unter der Führuug des Spartauerkönigs Pausauias Byzanz 476.
476 entrissen. Dabei machten die Griechen reiche Beute und nahmen
sogar Verwandte des Perserkönigs gefangen. Pausanias, der schon
damals mit dem Plane umging, mit persischer Hilfe eine Allein¬
herrschaft zu gewinnen, entließ die letzteren, kleidete sich selbst schon
nach persischer Weise, nmgab sich mit medischen Leibwächtern und
behandelte die nicht spartanischen Griechen mit hochfahrendem Über¬
mut. Deshalb boten die Befehlshaber der jonischen Griechen auf Übergang der
der Flotte vor Byzanz dem Führer der athenischen Schiffe, Aristides, Hegemonie
der sich durch fein leutseliges und gerechtes Wesen ihre Liebe er- lum ®Znrta
worben, den Oberbefehl an. Zu spät riefen jetzt die Spartaner den °m ' Hn‘
hochmütige« Pausauias ab. Die Hegemonie oder Führerschaft,
welche sie bisher immer eifersüchtig für sich beansprucht hatten, war
von ihnen ans Athen übergegangen. Grollend zogen sie sich deshalb
mit den Peloponnesiern von der weiteren Teilnahme am National¬
krieg gegen die Perser zurück. Zur Fortsetzung desselben schlossen
die Athener mit den meisten jonischen Griechen einen Bund, den
man den Mischen nannte, weil die Bundeskafse im Apollotempel
aus der Insel Delos aufbewahrt wurde. Im letzten Teil des
Krieges führte das Kommando der Sohn des Miltiades, Kimon.
Er besiegte die Perser auch an der Südküste Kleinasiens und ge-
wann 449 — wie die Griechen sagten — „noch im Tode" die ni^ilupem
Seeschlacht bei Salamis auf der Insel Cypern. Er war nämlich 449 v. Chr.
kurz vor dieser letzten Schlacht der Perserkriege einer Krankheit
erlegen, sein Tod aber den Soldaten und Matrosen zunächst
verheimlicht worden. Seitdem gaben die Perser, wenn auch
ohne förmlichen Friedensschluß, die kleinasiatischen Griechen frei.
* (i’iidc des Pausanias, Themistokles und Aristides.
Pausanias gab mich nach seiner Abberufung von Byzanz Pausanias.
seinen geheimen Plan nicht auf, mit persischer Hilfe sich zum Herrn
seiner eigenen Landsleute zu machen. Seine Neigung für asiatischen
Luxus ließ ihn diesen schon verdächtig erscheinen. Insgeheim
wechselte er mit den Satrapen in Kleinasien Briefe. Als er
wieder einmal einen solchen einem Sklaven zur Bestellung übergab,
öffnete dieser das Schreiben und fand in demselben unter anderem auch
den Befehl, den Überbringer der Botschaft zu töten. Jetzt teilte der
Sklave den Ephoren den Inhalt des Briefes mit, ans welchem die
verräterischen Verbindungen des Pausanias ersichtlich waren. Dieser