Die Pest in
Athen.
Penkles t 429.
Kleon.
PyloS.
Schlacht bei
Amphipolis
422.
Friede des
Nikias 421.
Alkibiades.
Streit zwischen
Egesta und
Syrakus.
36 Der peloponnesische Krieg 431—404.
Ter peloponnesische Krieg 431—404.
a) Der zehnjährige Krieg 431—421.
Da die Athener zur See, die Spartaner zu Land mächtiger
waren, konnten sie sich anfangs nicht recht fassen. Die Spartaner
fielen fünf Jahre hintereinander in Attika ein und verwüsteten das
Land, wofür die Athener Truppen an die Küsten des Peloponnes
warfen und Gleiches mit Gleichem vergalten. Die Landbevölkerung
von Attika hatte beim Einfall der Spartaner ihre Herden nach
Enböa und sich selbst in die feste Stadt Athen geflüchtet, in deren
Mauern dadurch eine ungemein dichte Bevölkerung zusammengedrängt
war. Zum Unglück wurde durch Handelsschiffe aus dem Orient
die Pest eingeschleppt, die unter der dichtgedrängten Menschenmenge
furchtbar wütete. Auch Perikles erlag ihr 429. Sein Tod war
für das athenische Staatswesen ein unersetzlicher Verlust; denn es
traten Leute an seine Stelle, die das Volk zu leidenschaftlichen und
unüberlegten Handlungen hinrissen. Der lauteste unter diesen Dema¬
gogen war Kleon. Übrigens blieb seine Thätigkeit doch nicht ganz
ohne Erfolg. Ein athenischer Feldherr Demosthenes hatte (425) den
Hafen von Pylos in Messenien weggenommen, worauf ein spar¬
tanisches Heer ein gegenüberliegendes Jnselchen besetzte, aber durch
athenische Schiffe daselbst abgeschnitten wurde. Als sich die Um¬
schließung in die Länge zog, schalt Kleon die athenischen Führer-
untüchtig und ließ sich selbst die Leitung übertragen. Da den ein¬
geschlossenen Spartanern eben die Lebensrnittel ausgingen, zwang er
sie mit leichter Mühe zur Ergebung und brachte sie voll Stolz
nach Athen. Wie er sich selbst, hielt ihn seitdem auch das Volk
für einen großen Feldherrn. Als der Spartaner Brasidas den
kühnen Plan faßte, die Macht Athens durch Wegnahme der reichen
Halbinsel Chalkidike zn untergraben, und ein starkes Heer dahin
führte, schickten die Athener ihm Kleon entgegen. Bei Amphipolis
kam es 422 znr Schlacht, in welcher beide Feldherrn fielen, bie
Athener aber geschlagen wurden. Die gegenseitige Erschöpfung be¬
wirkte einen Frieden, welchen der Athener Nikias 421 in Sparta
schloß. Darnach sollten alle Gefangenen nnd Eroberungen gegen¬
seitig wieder herausgegeben werden.
b) Unternehmen der Athener gegen Syrakus 415—413.
Der Friede des Nikias war auf fünfzig Jahre geschlossen.
Aber schon nach wenigen Jahren brachen die Feindseligkeiten infolge
der Ruhmsucht des jungen Atheners Alkibiades von neuem aus. Dieser,
mit glänzenden Gaben des Geistes und des Körpers ausgestattet,
suchte seinen Ehrgeiz durch einen kriegerischen Erfolg zu befriedigen.
Als die Stadt Egesta auf Sizilien die Athener um Hilfe gegen
Syrakus bat, schickten diese auf den Rat des Alkibiades ein starkes