Full text: Geschichte der Neuzeit (Band 3)

166 Der schleswig-holsteinische Krieg 1864. 
verfügten die fünf Großmächte auf einer Konferenz zu London 1852 
die Unteilbarkeit der dänischen Gesamtmonarchie, innerhalb deren die 
Sonderstellung Schleswig-Holsteins und Lauenburgs fortbestehen 
sollte, und die Thronfolge des Hauses Glücksburg für den Fall, 
daß der Mannsstamm des in Dänemark regierenden Hauses aus- 
Londoner Pro-sterbe. Durch dieses „Londoner Protokoll" war die bisher in den 
tokoll 1852. Elbherzogtümern geltende Erbfolgeordnung umgestoßen und die Linie 
Augustenburg, die sich im 16. Jahrhundert vom dänischen Königs¬ 
haus abgezweigt hatte und Schleswig-Holstein für den im Londoner 
Protokoll vorgesehenen Fall nach jalischern Erbrecht für sich bean¬ 
spruchte, von der Thronfolge in den Elbherzogtümern ausgeschlossen. 
Augusten- Der Erbprinz von Augustenburg und der deutsche Bund verwarfen 
burger Linie, deshalb das Londoner Protokoll, während die deutschen Großmächte 
Preußen und Österreich dasselbe anerkannt hatten. 
Seitdem die Elbherzogtümer an Dänemark ausgeliefert waren 
Dänisierungs- (1852), versuchte die hier herrschende „eiderdänische" Partei das 
nördliche Herzogtum Schleswig möglichst rasch zu dänisieren, um es 
^ 1 eyro'8' dann Dänemark auch politisch vollständig einzuverleiben. Als 1863 
mit Friedrich VII. der Mannsstamm des seit 1460 in Dänemark 
und Schleswig - Holstein gemeinsam herrschenden Hauses Olden¬ 
burg ausstarb, folgte nach den Bestimmungen des Londoner Proto- 
^on^Glück^' Christian IX. von Glücksburg?) Aber kaum hatte derselbe 
° fmrg! den dänischen Thron bestiegen, so nahm der in Thüringen weilende 
Friedrich von Erbprinz Friedrich von Augustenburg den Titel „Herzog von 
Augustenburg. Schleswig-Holstein" an und suchte beim deutschen Bund um Unter¬ 
stützung und Durchführung seiner Erbfolge nach. Um wenigstens 
Schleswig für Dänemark zu retten, drang die eiderdänifche Partei 
in Kopenhagen in den neuen König, die schon von seinem Vor- 
November- gänger vorbereitete Novemberverfafsung zu verkünden, welche die 
Verfassung. Einverleibung Schleswigs in Dänemark aussprach. Dies hatte 
große Aufregung in ganz Deutschland zur Folge. Der deutsche 
Der^deutsche Bund beschloß eine „Exekution" und ließ Holstein und Lauen- 
Sitnb. bürg durch sächsische und Hannoveranische Truppen besetzen, 
vor denen die dänischen sich nach Schleswig zurückzogen. Um 
so entschlossener war Dänemark dieses Land zu behaupten. 
*) Friedrich Y. j 1766. 
Christian VII. f 1808. Friedrich j 1805. 
I 
Friedrich VI. Christian VIII. f 1848. Charlotte. Wilhelm v. Hessen-Kassel. 
11839. I 
I I 
Friedrich VII. f 1863. Louise. Christian IX. von Glücksburg 
Albert Prinz v. Wales. Alexandra. Friedrich. Wilh. Georg. Maria. Alexander III. 
Kg. v. Griechenld. v. Rußland.
	        
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