Maximilian II.
200 Bayern unter der Linie Zweibrücke n-Birkenfeld.
dankens und zur Ehre des Köuigtums und der Dynastie allenthalben
Prachtbauten aufführte, so errichtete er auch zur Pflege der Gottesver-
ehrung monumentale Kirchenbauten wie die Basilika, die Allerheiligeu-
hoskirche, die Ludwigskirche, die Auerkirche u. a. Die Künstler, denen
Ludwig hiemit großartige Aufgaben stellte, waren besonders die Archi¬
tekten Klenze, Gärtner, Ziebland und Ohlmüller, die Maler Cornelius,
Schnorr von Carolsfeld und Schrandolph, der Bildhauer Schwan¬
thaler ii. a. Auch die Verlegung der Universität von Landshut
nach München (1826) gab Ludwig I. Veranlassung zu einem
neuen Monumentalbau in seiner Hauptstadt, die er um die nach ihm
benannte Ludwigsstraße erweiterte. Auch Handel und Gewerbe
nahmen unter ihm einen neuen Aufschwung sowohl durch Ein¬
führung der Eisenbahnen (1835 zwischen' Nürnberg und Fürth)-
als auch besonders durch Gründung des deutschen Zollvereins 1833.
Mannheim gegenüber legte der König Ludwigshafen an und ver¬
band durch den Ludwigs - Donau - Mainkanal die Reguitz mit
der Altmühl (1846). Die Mittel zu all diesen Werken verschaffte
sich Ludwig durch strenge Ordnung und Sparsamkeit im Staats¬
haushalt und eine Politik des Friedens nach außen. Im Innern
erfuhr das Regiment seines Ministers Abel mehrfachen Widerspruch
seitens der Protestanten nnd der Stünde, die sich mehrmals
über Verletzung verfassungsmäßiger Bestimmungen beklagten,
bis Ludwig 1847 den mißliebigen Minister entließ. Bald daraus
dankte er infolge der durch die Februarrevolution hervor¬
gerufenen Bewegung zu guusten seines Sohnes Maximilian II.
ab, da, wie er in einem Manifeste erklärte, eine neue Richtung
begonnen habe.
Die Anfänge der Regierung Maximilians II. (1848—1864)
waren durch revolutionäre Bewegungen in der Pfalz erschüttert,
die durch preußische und bayerische Truppen Mai 1849 bewäl¬
tigt wurden. Den um jene Zeit sich kundgebenden Wünschen der
Bevölkerung kam der König dadurch entgegen, daß er im Gerichte
verfahren Öffentlichkeit und Mündlichkeit und für schwere Vergehen
die Schwurgerichte einführte und die gesamte Rechtspflege von der
Verwaltung trennte. Außerdem war er unablässig bemüht,
Handel und Gewerbe zu heben, Wissenschaften und Künste zu
pflegen. Ilm durch die Erzeugnisse des Kunstgewerbes aus früheren
Jahrhunderten belebend auf feine Zeit zu wirken, errichtete er das
Nationalmuseum zu München in der unter ihm entstandenen
und nach ihm benannten Maximiliansstraße, mit deren Durch¬
führung München eine neue Verkehrslinie nach seiner natürlichen
Wasserader, der Isar, erhielt. Für Ausstellungen ans dem Gebiete
der Künste und Gewerbe wie für Festlichkeiten sollte der 1854 er¬
richtete Glaspalast dienen. Zur Pflege der vaterländischen Geschichte