Belehnung des Burggrafen mit der Mark Brandenburg. 39
entfloh er heimlich, ließ das Schloß dem Burggrafen und
ging in die Fremde.
So war auch Hans von Quitzow auf Plaue einge¬
schlossen worden. Als aber die dicken Mauern, auf die
er seine Hoffnung gesetzt hatte, unter seinen Augen zer¬
fielen, machte er sich eben, wie sein Bruder Dietrich,
davon und gedachte zu entrinnen. — Die Bürger von
Brandenburg, die an der Havel mit ihren Büchsen Wache
hielten, wurden's aber gewahr, als er mit drei Pferden
davon ritt, sagten's den Herren an, die ihm bald zu Roß
und Fuß nachjagten. Hans Quitzow merkte, daß er ver¬
folgt wurde, stieg vom Pferde und lief in den Busch und
hoffte sich darin zu verbergen. Die Knechte aber spürten
ihn auf, zogen ihn hervor und brachten ihn nach Plaue,
wo sie ihn in den Stock setzten.
So fand die Herrlichkeit der Brüder ein Ende, und
ihre Vettern und Freunde beugten sich vor dem Burg¬
grafen.
Kaiser Liegmund
belehni den Burggrafen Friedrich von Nürnberg
mit der Mark 'Brandenburg.
Darauf übergab der Kaiser die Mark dem Burggrafen
feierlich zu Lehen, wie es Recht und Sitte war im alten
Reiche.
Der Burggraf war nach Konstanz gekommen, wo sich
in jenen Jahren Kardinale, Erzbischöfe, Bischöse, Äbte