Der zweite illyrische Krieg. 
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worden wären. Dort hatte sich der schon genannte Demetrius 
von Pharus nach dem Tode der Königin Teuta als Vormund des 
Pinnes der Herrschaft bemächtigt und hatte wahrscheinlich im 
Vertrauen darauf, dass die Römer durch den Krieg mit den 
Galliern beschäftigt und durch einen weiteren Krieg mit den Car- 
thagern bedroht waren, die Friedensbedingungen vom J. 229 
durch Angriffe auf illyrische, unter Roms Schutze stehende Städte 
und durch kriegerische Unternehmungen zur See mehrfach verletzt. 
Die Römer hielten es daher für nöthig, erst hier ihre Herrschaft 
wieder vollkommen herzustellen. Sie schickten deshalb einen der 
Consuln des J. 219, den L. Aemilius Paulus, nach Illyrien, der 
durch die rasche Eroberung der festen Plätze an der Küste und 
im innern Lande den Demetrius zwang, sich auf die Insel Pharus 
zurückzuziehen, und dann auch diese Insel durch einen glücklichen 
Angriff einnahm. Hiermit war der Krieg beendet; Demetrius 
selbst konnte sich nur durch die Flucht zu dem König Philipp 
von Macedonien retten. Hiermit aber war das J. 219 für den 
Krieg mit Carthago verloren. 
Dies waren die Erfolge der Römer in der Zwischenzeit 
zwischen dem ersten und zweiten punischen Kriege, durch die, 
wie man leicht bemerken wird, ihre Macht bedeutend verstärkt 
worden war. Sie konnten jetzt, wie Polybius auf Grund der von 
den Römern im letzten gallischen Krieg eingeforderten Stammlisten 
versichert, mit ihren Bundesgenossen zusammen mehr als 700000 
Mann zu Fuss und 70000 Reiter aufstellen. Dies muss man sich 
vergegenwärtigen, um die Kühnheit, mit der es Hannibal unter¬ 
nahm, sie in ihrem eigenen Lande anzugreifen, und noch mehr, 
um die wunderbaren Erfolge, die er in Italien gewann, richtig 
und nach Verdienst zu würdigen. 
3. Der zweite punisehe Krieg, 218 — 201 v. Chr. 
Hannibal unternahm nach Antritt des Oberbefehls, obgleich 
er die feste Absicht hatte, den Krieg gegen Rom schleunigst zu 
eröffnen, zunächst in den Jahren 221 und 220 zwei Feldzüge 
gegen spanische Völker, die der carthagischen Herrschaft noch 
nicht unterworfen waren, zu dem Zweck, um für die Zeit seiner 
Abwesenheit jede feindselige Erhebung in Spanien zu verhüten