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Fünfte Periode, 31 v. Chr.— 476 n. Chr.
unterhalb Cöln längs den Waldgebirgen, welche den Rhein in
einiger Entfernung begleiten, und dann sich östlich wendend bis
in die Nähe von Kehlheim an der Donau lief.
Sein Lieblingsort war Athen, wo er sich deshalb wiederholt
auf längere Zeit aufhielt, weil er hier am meisten seinen vor¬
herrschenden natürlichen Neigungen leben konnte. Er verkehrte
hier auf gleichem Fusse mit den Lehrern der Beredsamkeit und
Philosophie, legte ihnen Fragen vor oder liess sich selbst Fragen
vorlegen, wetteiferte mit ihnen in prosaischen und poetischen
Producten seiner Müsse, während er es sich wiederum zu anderen
Zeiten nicht versagen konnte, sich über ihre Spitzfindigkeit und
Kleinlichkeit lustig zu machen. Er liess sich ferner daselbst in
die Mysterien einweihen, gestattete, dass man ihn zum Archon
wählte, und bewies sich der Stadt für dieses Alles dadurch dank¬
bar, dass er sie mit einer Wasserleitung beschenkte, deren sie
dringend bedurfte, dass er neue Tempel baute oder die alten
restaurierte und einen ganz neuen, von ihm benannten Stadttheil
anlegte. Sein bedeutendstes Bauwerk daselbst war aber die Voll¬
endung des Olympieum, welches von Pisistratus begonnen, von
Antiochus Epiphanes fortgesetzt, von ihm aufs Grossartigste und
Prächtigste vollständig hergestellt wurde. Dasselbe nahm einen
Raum von 4 Stadien (1I1Q Meile) Umfang ein und der eigentliche
Tempel war 171 Fuss breit und 354 Fuss lang, das Innere des¬
selben aber war mit zahllosen Statuen geschmückt, insbesondere
mit einer colossalen Statue des Zeus aus Gold und Elfenbein, die
mit dem berühmten Kunstwerk des Phidias in Olympia wetteiferte.
Ein anderer Lieblingsaufenthaltsort von ihm war Alexandria,
welches ebenfalls ein Sammelplatz von berühmten Rednern und
Gelehrten war und wo ausserdem die verschiedensten religiösen
Lehren und Institute vertreten waren. Hier beschäftigte er sich
daher viel mit diesen Religionen, und es ist bemerkenswert!],
dass er auch dem Judenthum und Christenthum seine besondere
Aufmerksamkeit bewies und sich gegen letzteres viel toleranter
bewies als sein Vorgänger. Er erliess z. B. in einem Schreiben
an einen Statthalter die Verordnung, dass den Ausbrüchen des
Volkshasses gegen die Christen zu steuern, dass den Denunciatio¬
nen keine Folge zu geben sei und dass nur auf Grund wirklicher
Verbrechen eine Verurtheilung stattzufinden habe. Auch Alexan-