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ermorden, wodurch er nun zum Besitze Austra¬
liens gelangte, dessen er sich aber nicht lange er¬
freute; denn er ftarb schon im folgenden Jahre,
wo nun Chlotar II. sein Erbe, und so Beherr¬
scher des ganzen Franken-Reichs ward. Brune-
Hilde flüchtete jetzt mit ihren Urenkeln, aus Furcht
vor Chlotar II., nach Worms. Sie ward aber
eingeholt; Chlotar ließ erst die Kinder ermorden,
dann die Brunehilde— jetzt schon 80 Jahre alt —
drei Tage lang foltern, sie nun auf ein Kameel
setzen und zur Schau fm Volke umherführen, zu¬
letzt aber mit den Haaren, mit dem Arme und
einem Beine an den Schweif eines wilden Pfer¬
des binden und so zu Tode schleifen.
Khosru II. von Persien
bewilligt dem H e r a k l i u s den Frieden.
Khosru II. von Persien hatte seit dem
Jahre 611 bedeutende Lander erobert, nämlich im
Jahre 611 Syrien, im Jahre 614 Palästina, irrt
Jahre 6l6 Aegypten und Kypern, und endlich ganz
Kleinasien, und bedrohete nun, indem er Constan-
tinopel gegenüber sich gelagert hielt, auch diesem
mit Eroberung, so daß HerakliuS den Ent¬
schluß faßte, seine Residenz nach Karthago ju ver¬
legen, wovon er nur durch die Beredtsamkeit sei¬
nes Patriarchen abgehalten wurde. Ja es gelang
diesem Patriarchen, daß Heraklius in der Sophi-
enkirche schwor: mit dem Volke, das Gott ihm