Full text: Deutsche, insbes. brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich d. Gr. (Teil 3)

Erster Abschnitt. Die deutsche Reformation bis zum Augsburger Religionsfrieden (1555). 3 
Bald jedoch entdeckte man die Wahrheit. Den Namen Amerika 
erhielt der neue Erdteil nach dem Italiener Amerigo Vespucci. 
1513 überschritt Balboa die Landenge von Panama und erblickte 
zuerst den grossen Ocean (die „Siidsee“). Die erste Erdumsege¬ 
lung wurde unter dem in spanischen Diensten stehenden Portu¬ 
giesen Ferdinand Magalhäes (f 1521) ausgeführt (1519—1522). 
Seit 1519 eroberte Ferdinand Cortez das Aztekenreich in 
Mexico, seit 1531 der grausame Franz Pizarro das Reich der 
Inkas in Peru; beide Länder waren überaus reich an Edelmetallen. 
Das spanische Kolonialreich umfasste bald den grössten Teil 
Südamerikas, Mittelamerika und den Süden Nordamerikas, sodass 
in der spanischen Monarchie „die Sonne nicht unterging“. 
c) Ergebnisse. So hatte sich der geographische Gesichts¬ 
kreis der Menschen gewaltig erweitert. Der Welthandel schlug 
neue Bahnen ein; die Seestädte des Mittelmeers (Venedig) wie die 
Hansa verloren an Bedeutung; die ersten seefahrenden Nationen 
wurden die Portugiesen und Spanier, auf welche seit dem 
Ende des 16. Jahrhunderts die Holländer, alsdann die Eng¬ 
länder folgten. 
2. Die Wiedererweckung des klassischen Altertums. 
a) Seit dem 14. Jahrhundert begann man, zuerst in Italien, 
die Werke der alten römischen Schriftsteller wieder zu studieren; 
im 15. Jahrhundert, besonders als nach der Eroberung Konstanti¬ 
nopels durch die Türken (1453) viele griechische Gelehrte nach 
Italien flohen, gesellte sich dazu das Studium der altgriechi¬ 
schen Dichter, Philosophen und Geschichtschreiber. Es begann die 
„Wiedergeburt“ (Renaissance) des klassischen Altertums. Diese 
Studien hatten die Wirkung, dass man in den gebildeten Kreisen 
sich von dem kirchlichen Geiste des Mittelalters abwandte. Die 
Menschen, wie sie sein sollen, meinte man in den Werken der 
Alten zu finden; daher nennt man die aufkommende geistige Rich¬ 
tung Humanismus und die Gelehrten, die sie vertraten, Huma¬ 
nisten. Diese Bestrebungen fanden reiche Förderung, sogar durch 
die Päpste. Neben den Wissenschaften blühten die Künste empor 
(Raffael).
	        
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