- 40 -
stickenden Qualm seinen Tod, da seine Wißbegierde ihn dein
Krater *n nahe brachte. So edel Titus war, so grausam war
sein Bruder und Nachfolger
Domitian 81—96. Unter ihm brach die zweite Chri-
stenverfolgnng aus. Er wurde otfn seinem eignen Weibe er¬
mordet 96; er war der letzte Flavier.
Nerva, ein alter strenger Senator, wurde nun Kaiser
96—98. Er adoptirte den Spanier Trajan 98—117, vom
Volke „der Beste" genannt. Dieser dehnte feine Macht in
Westeuropa und Asien aus und legte in Deutschland außer
den bereits bestehenden (Trier, Mainz, Cöln) neue Befestigungen
an. Damals lebte der große Geschichtsschreiber Tacitns,
dem wir die ältesten Nachrichten über unser deutsches Vater¬
land verdanken. Auch Trajan war ein Verfolger der Christen.
Hadrian 117—138, war ein Frennd und Förderer der
Kunst und Wissenschaft. Er machte große Reisen und zog
vrele Gelehrte an seinen Hof. Der merkwürdigste ist der
Grieche Plntarch, dessen „Lebensbeschreibungen" fast in alle
Sprachen übersetzt sind.
Hadrian erbaute sich ein großartiges Grabmal, die Ha¬
driansburg, die noch jetzt steht und den Namen „Engelsburg"
führt.
An t o n inns P ins 138—161, ein Adoptivsohn Hadrians,
war ein friedliebender Kaiser, der dem Grundsätze huldigte:
„Es ist besser, das Leben eines Bürgers zu erhalten, als
Tausend Feinde zu vertilgen."
Marcus Aurelius 161—180 war ein thatkräftiger
Mann und ein Freund und Anhänger der stoischen Philo¬
sophie. Er besiegte die Markomannen und hielt strenge
Ordnung in allen Staatsgeschäften. Auch er verfolgte die
Christen.
Z w a n z i g st e s Kapitel.
Mom unter den Mikitärkaisern.
Unter Marc Anrel stand das römische Kaiserreich ans
dem Gipfel seiner Macht, sank aber rasch unter seinen Nach¬
folgern.
Ko mm od us 180 — 193, sein unwürdiger Sohn, war
ein Mensch, der nur seiner tyrannischen Willkür fröhnte. Er
wnrde vergiftet. Die Prätorianer boten dem Meistbietenden