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§ 40. Pompejus.
Cnejus Pompejus, geboren 106 v. CH., der Sohn eines
vortrefflichen im Bundesgenossenkriege bewährten Generals, hatte
im Alter von 23 Jahren Sulla wesentliche Hilfe in Italien ge¬
leistet, darauf die Marianer in Afrika besiegt und sich so des Mäch¬
tigen Gunst erworben. Nach seinem Tode half er die stark an¬
gefochtenen fullanischen (cornelischen) Gesetze vertheidigen und
wurde dann nach Spanien gesandt, um den edeln wegen der
Liebe zu seiner Mutter hochgepriesenen Sertorius, der dort
nach dem Tode des jungen Marius der römischen Freiheit und
Tugend eine feste Stätte begründen wollte, zu bekämpfen. Nach
verschiedenen Niederlagen, welche zum Theil Metellus Pius
(der Sohn des § 38 genannten Metellus) wieder gut machte,
gelang es Pompejus einen Unterfeldherrn des Sertorius namens
P erp enn a zu erkaufen, der dann den unbezwungenen allgeliebten
Helden verrieth. Sertorius wurde darauf im Jahre 72 zu Oska,
das er zu einem idealen Neurom zu machen gedachte, ermordet,
und Spanien seines Führers beraubt ohne Mühe wieder unter¬
worfen.
Gleichzeitig mit diesem auswärtigen Kriege war der große
Sklavenaufstand des Spartakus in Italien (73—71). Diesen
bewältigte mit Mühe der reiche Licinius Crassus, aber einer
Schaar versprengter Sklaven gelang es nach Norden zu ent¬
kommen, wo sie dem aus Spanien heimkehrenden Pompejus in
die Hände fiel und vernichtet wurde. Beide Sieger erhielten im
Jahre 70 das Consulat und stürzten die sullanische Verfassung. Da¬
durch hatte sich der aristokratische Pompejus die Liebe der Demo¬
kraten gewonnen. Zum Dank für die Herstellung des Tribunats
beantragte ein Tribun, daß ihm der unumschränkte Oberbefehl
im Kriege gegen die Seeräuber, welche das ganze Mittelmeer
unsicher machten, übergeben würde. Pompejus nahm die ehren¬
volle Stellung an und stellte in kurzer Zeit Ruhe und Sicher¬
heit wieder her.
Noch immer drohte der unermüdliche Mithradat, der
sogar die Donauvölker zu einem Kampfe gegen Rom gewonnen.