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Landeskunde. 4' 
Fabrikstadt an der mittleren Lippe; alte Hst. der eisenreichen „Grafschaft 
Mark". 
d) In der Rheinprovinz: Köln, wichtige Handelsstadt nnd 
Festnng 1. Ranges am linken Rheinnfer. Berühmt sind der Dom. das 
großartigste Denkmal germanischer Baukunst (160 m hoch, s. Bild 11) und 
das kölnische Wasser. Köln gegenüber an dem rechten Rheinnfer liegt die 
kleine Festung Deutz- — Düsseldorf. Rheinhafen für das gewerbreiche 
Wupperthal; Kunstakademie uud Malerschule. — Krefeld, links vom 
Rhein. Mittelpunkt der deutschen Seide- und Samtindustrie. — Duisburg 
(Düsburg) Industriestadt am Rhein. — Wesel, Festung der Lippe- 
mündung. 
II. Das Klima des westdeutschen Tieflandes ist im allgemeinen 
milder, als das des ostdeutschen. Die Küstengebiete stehen in klimatischer 
Hinsicht vollständig unter dem Einslnß des Meeres, haben Seeklima 
mit reichlichen Niederschlägen und geringen Wärmegegensä^en der Jahres- 
zeiten, mit kühlen Sommern und milden Wintern. Sie bilden daher 
einen Gegensatz zu deu östlichsten Gegenden des Reichs, welche dem un- 
mittelbaren Einslnß des Meeres mehr entrückt sind, daher geringere 
Niederschlagsmengen nnd größere Wärmegegensätze der Jahreszeiten, kalte 
Winter und warme Sommer aufweisen. Diese nähern sich in klimatischer 
Hinsicht dem L a n d k l i m a. An Wäldern ist das westdeutsche Tiesland 
viel ärmer, als das ostdeutsche. 
III. Die B ew o hu e r. a) A b st a m m n n g. Die Bewohner des 
westdeutschen Tieslandes sind mit Ausnahme der wenigen Dänen im N. 
von Schleswig und der kleinen Anzahl von Wallonen im W. des 
Rbz. Aachen durchweg kerndeutsch, und zwar ebenfalls Nieder- 
deutsche. An der Meeresküste und auf den Inseln wohnt der Volks- 
stamm der Friesen, arbeitsame, wetterfeste Gestalten vom reinsten 
deutschen Typus. Im Binnenlande bis gegen den Rhein hin wohnen die 
Sachsen, und iu der Kölner Tieslandsbncht R h e i n s r a n k e n, welche 
aber auch die niederdeutsche Mundart reden. 
b) Religion. Die Bewohner des Küstengebietes nnd des öst- 
liehen und mittleren Binnenlandes sind durchweg e v a n g e l i s ch; in der 
niederrheinischen Tiefebene, dem Münsterlande und im mittleren Ostfries- 
land herrscht die katholische Konfession. 
c) Nahrungsquellen: Wie im ostdeutscheil Tieslaude, so ist 
auch hier der hauptsächlichste Erwerbszweig die L a nd w i r t h s ch a s t. 
Sehr ertragreich sind die Marschen, die Tieslandbuchten von Münster 
und Köln nnd die Gegenden vor dem Gebirgssuß, unfruchtbar die Geest- 
länder und Moorflächen. In den Marschländern von Schleswig-Holstein, 
Oldenburg uud Friesland werden ausgezeichnete Rinder gezüchtet; West- 
seilen und Braunschweig liefern viele Schweine. Die T o r f g e w i n n n n g 
blüht in den Moorgegenden. — Die Industrie ist besonders in den 
Städten des niederrheinischen Tieflandes vertreten. — Der Handel 
knüpft sich als Seehandel an die großen Seehäfen, als Binnenhandel an 
die großen Städte des Binnenlandes. 
d) Die Bevölkerungsdichtigkeit übertrifft in den Marsch- 
Ländern und Rheingegenden diejenige des ostdeutschen Tieslandes, ist da- 
gegen sehr gering in den Moorgegenden und in der Lünebnrger Heide. 
Dort wohnen öfters weniger als 30 Menschen auf 1 qkm. Schleswig- 
Holstein und Hannover leiden unter einer starken Auswanderung.
	        
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