130 Koalition gegen Sparta. Konon.
einzudringen, um dem Reiche den Todesstoß zu versetzen, — da
wurde er von Sparta dringend zurückgerufen.
In Griechenland war inzwischen ein neuer Krieg ausge¬
brochen, teils durch die Unzufriedenheit der meisten griechischen
Staaten mit dem Übermnte Sparta's, teils durch persische
Bestechung herbeigeführt. — Nachdem nämlich der persische
Statthalter in Kleinasien, Tissaphernes, den Lohn seiner vielen
Treulosigkeiten empfangen hatte — sein König halte ihn hin¬
richten lassen — und Tithranstes an seine Stelle gekommen
war, ergriff dieser das- einzige Mittel, Persien vor weiteren Er¬
folgen des Agesiläos zu retten, und sandten einen geschickten
Agenten nach Griechenland, der durch persisches Geld dem all¬
gemeinen Hasse gegen Sparta noch mehr Kraft geben sollte.
Es gelang ihm, Korinth und A r g o s im Peloponnes, Theben
und Atheu in Hellas gegen Sparta aufzuwiegeln. Der Krieg
begann, und bald schlugen sich auch die meisten andern Staaten
auf die Seite der Verbündeten. Das spartanische Heer welches
nach Hellas eingedrungen war, wurde nach dem Peloponnes
zurückgeschlagen und nun erhielt Agesiläos von Sparta den Be¬
fehl, sogleich nach Griechenland zurückzukehren. Dadurch wurde
Persien für den Augenblick gerettet. Mit Schmerz verließ Age-
silaos den Schauplatz seiner Thaten, und nur ungern gab er
seinen großen Plan, den persischen Thron umzustürzen, aus. Bei der
Stadt Koroneia traf er 394 auf ein thebanisches Heer, und
die hier gekämpfte Schlacht war eine der blutigsten, indem sich
hier Griechen und Griechen mit der größten Erbitterung an¬
griffen. Agesiläos selbst wurde verwundet vom Schlachtfelde ge- ,
tragen, doch hatte er die Freude den Sieg zu erringen. Allein
diese Freude wurde sehr getrübt durch die gänzliche Niederlage,
welche die spartanische Flotte kurz vorher in der Seeschlacht bei
Kni dos (an der südwestlichen Spitze von Kleinasien) erlitten
hatte. Der athenische Feldherr Konon, der sich nach der Schlacht
bei Ägospotamos mit neun Schiffen gerettet hatte, war mit dem
mächtigen Beherrscher von Salamis auf Cypern und dem Statt¬
halter von Bithynien in Verbindung getreten, um mit ihrer Hilfe
den Spatanern zu schaden. Beide vereinigten ihre Flotten und
übergaben den Oberbefehl, dem tapfern Konon, dem es nun ge¬
lang die Schmach von Ägospotamos an den Spartanern zu
rächen. Aber er begnügte sich nicht mit dem Siege allein; er
durchfuhr das ägäifche Meer, machte alle Inseln von dem Bunde
mit Sparta frei; segelte nach dem Hafen von Athen, und ließ
durch persisches Geld die durch Lysander zerstörten Mauern Athens
wieder herstellen. Dies erregte in Sparta großen Schrecken.