Die Römer. Cnejus Pompejus.
versilberten Waffen, begleiteten ihn, und auf dem Marsfelde,
wo seine Leiche verbrannt wurde, ward ihm ein Denkmal er¬
richtet, mit einer Inschrift des Inhalts: „Kein Freund habe ihm
so viel Gutes, kein Feiud so viel Böses erwiesen, daß er sie
nicht in Beidem übertreffen hätte." Er war 60 Jahre alt ge¬
worden und während seines ganzen Lebens so vom Glücke be¬
günstigt gewesen, daß er mit Recht sich den Beinamen des „Glück¬
lichen" geben konnte, „wenn man es anders für ein Glück halten
kann, stets seine Wünsche erfüllt zu sehen." In seiner Jugend
war er ein schöner Mann gewesen, mit blondem Haare und
blaneu Augen; aber das Laster und die Leidenschaften entstellten
seine edlen, weichen Züge, und der wilde Blick und das bleiche
Gesicht des früh gealterten Mannes trugen das unverkennbare
Gepräge von Lüsternheit und rücksichtsloser Grausamkeit.
X. Das erste Triumvirat.
1. Pomprjus (80—48 v. Chr.).
Nach Sulla, dessen lebenslängliche Dictatur ein Vorbote
der nahenden Alleinherrschaft war, bildet für geraume Zeit
Cnejus Pompejus den glänzenden Mittelpunkt der römischen
Geschichte. Er (geb. 106) besaß ein freundliches und beschei¬
denes Wesen und eine auffallend schöne Gestalt. In seinen
Gesichtszügen Alexander dem Großen ähnlich und seine Umgebung
schmeichelte ihm oft mit diesem Namen. Während Marius und
Ciuna das Staatsruder führten, weilte Pompejus auf seinen
Gütern. Sobald aber Sulla bei Brundusium (83) gelandet war,
schloß er sich ihm mit drei Legionen an, welche er auf eigene
Kosten geworben hatte. Nach der Einnahme Roms sandte Sulla
den Pompejus nach Sicilien und Afrika, um auch hier die Ma-
rianer zu vernichten. Dies that Pompejus in kurzer Zeit
(82—81) und mit großem Glücke. Als sich aber feine Legionen
auf Sulla's Befehl auflösen sollten, forderten sie in übermütigem
Trotze ebenso reiche Belohnung, wie sie den snllanischen Trnppen
zu teil geworden waren. Ja, sie wollten sogar den Pompejus
zwingen, sie gegen Sulla zu führen, und nur durch die Drohung,
er werde sich selbst entleiben, wußte Pompejus die Meuterer zur
Pflicht zurückzubringen. Sulla belohnte diese Ergebenheit und
Entschlossenheit des 25jährigen Mannes durch den Ehrennamen
„der Große" (magnus). Als aber Pompejus, obgleich nur Le¬
gat, auch die Ehre eines Triumphes verlangte, eine Ehre, die
nur Prätoren und Eonsuln zu teil ward, schlug ihm Sulla seine