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5.
Auch kleine Gabe erwirbt dir Liebe und Lob.
Manchen Gesellen gewann mir brüderlich geteiltes Brot
und ein Schluck aus dem Becher.
6.
Gönne gastliches Feuer dem müden Manne;
gib gute Kost und Kleider zum Wechseln dem Weitgewanderten
Übersetzt von Friedrich Fischbach.
218. Sinngedichte.
(Zeit des Dreißigjährigen Krieges.)
1.
Leichter träget, was er träget, wer Geduld zur Bürde leget.
2.
Zum Werke von dem Wort ist oft ein weiter Ort.
3.
Freude, Mäßigkeit und Ruh’ schließt dem Arzt die Türe zu.
4.
Frankreich hat es weit gebracht: Frankreich kann es schaffen,
daß so manches Land und Volk wird zu seinem Affen.
5.
Alamode-Kleider, Alamode-Sinnen,
wie sich’s wandelt außen, wandelt sich’s auch innen.
Friedrich von Logau.
214. Christliche Volkssprache.
1.
Wohltaten, still und rein gegeben,
sind Tote, die im Grabe leben,
sind Blumen, die im Sturm bestehn,
sind Sterne, die nicht untergehn.
2.
Das Kreuz ein Kraut ist, so man’s pflegt,
das ohne Blüten Früchte trägt.