fcpepd) felbft entffof). ©ie gerftörten alleg utib vergriffen fid) fogar an ber
tirdje nnb ben ©räbern in ber 23urg; bie ©ebeine feines 23ruber§ nnb feines
©öfjndjeng gruben fie au§ nnb warfen fie umfjer. ^tuf bie 9^ad)ri(f)t oon biefen
Greueln gemalten bie Bürger ber S3ifc^of§ftabt 2öorm§ unb fübbeutftfje
dürften bem Pffofen taifer ifjre Unterftü^ung, nnb mit einem ftatttirfjen
<geere rächte er bie »ertoüftuug feiner fäcpdjen Bürgen burcf) ben ©ieg bei
|)Orenburg an ber Unftrut 1075. ®a er aber trad) mie oor bie ©acfjjen be=
brüdte, fo manbten fid) biefe an ben Sßapft./
)( S^nßregör TU. (1073—1085) marker ©ofyn unbemittelter itatienifdjer
(Sltern. ®r erhielt feine (£r§ief)ung gu Rom unb ©üntj (23urgunb) in einem
33enebiftiuerflofter unb trat nach 93eenbigung feiner ©tubien in ben 23enebiftiner=
orben ein. @r ijiefj ^ilbebranb unb mürbe, 25 ^afjre alt, fef)r gegen feinen
Men oom ^apfte ©regor VI., ber if)n ju feinem ftaplan ernannte, in ben
®ienft ber Äirdje gezogen, ©eine uufdjeinbare ^erfönlidjfeit oerriet nic^t bie
ungemö^nlidjen geiftigen Vorzüge, bie ihm einen faft unmiberftefjlichen Sin*
flujj auf feine Umgebung öerliefjen. ßman^ig 3ahre lang lenfte er al3 Rat¬
geber bie ©efc^äfte be§ römifc^en ©tufp, bi§ er fdjliefelidj (1073) felbft oom
Volfe in ber Sateranfirdje ftitrmifd) junt ^apfte tierlangt unb, obtooljl er meber
bie priefterlidje nod) bie bifd)öflid)e 2öei§e empfangen fjatte, auch gemä^lt mürbe;
at§ «ßapft nannte er fid^ Gregor VII. @r ^atte bie hoffte Meinung oon ber
9)Zad)t ber tirdje uub ber päpftlichen ©etoalt. (Sr fagte: „£)er $apft ift als
Nachfolger be§ f). betrug fid)tbare§ Oberhaupt ber ^irdje unb ©tellüertreter
(SEjrifti auf (Srben. @r hat feine (gemalt aEein oon ®ott; baljer fann er meber
oon dürften nod) üom Volfe abgefe|t merben; auch ift er ©ott allein für
feine <panblungen oerantmortlid); bagegen ^at er bie 9J£ad)t, meltliche dürften
abgufe|en. ©leidjmie e§ am £immel gmei Siebter giebt, bie ©onne unb ben
2Ronb, jo ^at auch bie ^riftentjeit jmei grofce S3e^errfd)er, ben ^ßapft unb ben
®aifer. ®er ?ßapft aber ift bie ©onne; unb fo mie ber Sftonb fein £id)t erft
oon ber ©onne empfängt, fo erfjält and) ber $aifer feine 9)?ad)t nur üom
sßapfte." Um biefe ®runbfä|e burch^uführen, giug fein ©treben batjin, bie
tird)e oon ber meltlidjen bemalt ju befreien unb bie burcf) ihre Unfreiheit
oerurfacfjten ©djaben ju feilen. $u frefem Btoede ftatte er bereite früher ben
$apft Rifolau§ II. üeranlafct, auf einer ©pnobe gu Rom (1059) ba§ Recht
ber ^apftmaljl bem römifdjen tleruS unb SSotfe gu entgehen, unb ben Har¬
bin a 1 e n §u übertragen. Nun oerlangte er and), bafi bie geiftlic^en Sßürben,
93i§tümer, Abteien in allen ßänbern nicht oom &aifer, fonbern oom ^apfte
oerliefjen mürben, inbem biefer ben ertüät)tten unb beftätigten 3Ö3ürbetrcigem ben
Ring (3^id)en ber SSermäljlung mit ber Äird^e) unb ben ©tab (geidjen bes
§irtenamte§) überreiche. 'SDiefe Verleihung nannte man ^noeftitur (@in!leibung).
©obann erneuerte er bas Verbot ber „©imonic", b. h- be§ ÄaufS unb Verfaufs