Die letzten Kaiser des Mittelalters. 95
herzustellen. Im August 1436 hielt Sigmund seinen feier¬
lichen Einzug in Prag. Im folgenden Jahre starb er als
der letzte Kaiser aus dem Hause Luxemburg.
Ergänzungen. Kaiser Maxi, nannte Karl IV. „Böhmens Erzvater,
des deutschen Reiches Erzstiefvater". — Gedicht von H. Lingg:
Der schwarze Tod. Die Fahrten der Geißler oder Flagel¬
lanten. — Bulle — Kapsel, in der sich das durch eine Schnur
an die Urkunde befestigte goldene Siegel befand. Die goldene
Bnlle Karls IV. bestimmte die 7 Kurfürsten: die Erzbischöfe von
Mainz, Trier, Köln, den König von Böhmen, den Pfalzgrafen bei
Rhein, den Herzog von Sachsen, den Markgrafen von Brandenburg.
Verweser während der Erledigung des Kaiserthrones: der Pfalzgraf
nnd der Herzog von Sachsen. Wahlort: Frankfurt; Krönungsstadt:
Aachen. — 1386 Sieg der Eidgenossen bei Sempach über Leopold
von Österreich; Sage von Arnold Struth von Winkelried.—
1388 Sieg Eberhard des Greiners bei Döffingen über die
Städter. Uhlauds 4 Gesänge von Eberhard dem Rauschebart. —
Hinrichtung des Johann v o n P o m n k durch König Wenzel. —
Das Schisma: die Kirchenspaltung zwischen dem französischem
Papst zu Avignon und dem zu Rom. — Der Engländer Joh.
Wykliff, Vorgänger deLHuß und seines Freundes Hieronymus.
Das Gericht in Konstanz. Zizka der Einäugige: Anführer der
Hnssiten. — 1415 Verpfändung der Markgrafschaft Brandenburg
durch Kaiser Sigmund an den Burggrafen Friedrich von
Hohenzollern.
38. Die letzten Kaiser des Mitlelalters.
Albrecht II. ^38—^39.
Nach Kaiser Sigmunds Tode wurde dessen Schwieger¬
sohn, Herzog Albrecht von Österreich auf den Thron
erhoben. Von jetzt an blieb das Zepter des deutschen Reiches
bis zum Jahre 1806 fast ununterbrochen bei dem Hause
H a b s b u r g. Albrecht II. war ein mannhafter und kriegerisch
tüchtiger Fürst. Sein Wahlspruch lautete: „Geschwind ge¬
winnt." Um die kirchlichen Dinge, die noch auf der Kirchen-
oersammlung zu Basel verhandelt wurden, kümmerte er sich
wenig. Im Reiche suchte er einen völligen Landfrieden her¬
zustellen. Doch ehe derselbe befestigt war, rief der Einbruch
des Sultans Murad- den Kaiser nach Ungarn. Dort zog
er sich im Feldzug gegen die Türken eine Krankheit zu, welche
ihn im kräftigsten Mannesalter am 27. Oktober 1439 hin¬
wegraffte.