Full text: Die mittlere Zeit (Abt. 2)

Chlodwig der Frankenkönig. 
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Schatten römischer Herrschaft zu erhalten gewußt. Jetzt be¬ 
siegte ihn Chlodwig bei Soissons 486 und bemächtigte 
sich des Landes bis zur Seine, bald bis zur Loire. 
Überwindung der Allemannen 496. 
Zehn Jahre später fand Chlodwig Gelegenheit, seine Macht 
auch östlich zu erweitern. Vom Oberrhein bis gegen Mainz 
hatten sich die Alle mannen, ein streitbarer Germanen¬ 
stamm, festgesetzt. Nordwärts vordringend, brachen sie in 
das Gebiet der ripuarischen Franken ein. Diese suchten 
Hilfe bei Chlodwig. Beide Frankenstämme, der salische und 
ripuarische, zogen nun vereinigt unter Chlodwigs Führung 
gegen die Allemannen. Unweit des Rheines, vielleicht bei 
der Stadt Zülpich, kam es zur Schlacht 496. Der Kamps 
war mörderisch, lang schwankte der Sieg, zuletzt wichen die 
Allemannen und wurden in die Flucht geschlagen. Damit 
sielen die Länder am Mittelrhein und Neckar bis zum Maine 
den Franken zu. 
Fernere Kriege Chlodwigs. 
Aber unersättlich blieb Chlodwigs Ehrgeiz, ohne Kampf 
und Krieg war ihm das Leben nichts. Er bekriegte die 
Westgothen, die das südliche Gallieu innehatten, über¬ 
wand sie und tötete ihren König Alarich II. in der Schlacht 
bei Poitiers 507. Dann riß er die Gewalt über die ripu- 
arischen Franken an sich, indem er die Fürsten dieses 
Stammes durch List und Mord aus dem Weg räumte. Auch 
die Burgunder hatte er übermannt, ohne jedoch die 
Herrschaft über sie behaupten zu können. 
Das Frankenreich. 
Das Reich der Franken erstreckte sich nun über die 
Länder zu beiden Seiten des Rheins von Basel bis an die 
Nordsee, es umfaßte das belgische Land und Gallien bis 
zur Garouue. Die Hauptstadt des Reiches war zuerst 
Soissons, später Paris. Machtvoll und gefürchtet 
herrschte dort Chlodwig. 
Das Christentum bei den Franken. 
Während die Franken ihre Herrschaft unaufhaltsam 
ausdehnten, waren sie selbst einer höheren Macht Unterthan 
geworden. Chlodwig hatte die bnrgundische Königstochter
	        
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