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Die Perserkriege. 500—479 
Flottenbaus schildert. Die Verhandlungen mit den sizilischen Tyrannen 
(Her. VII 157—162) hält Meyer a. a. O. für eine müßige Erfindung, was 
doch zweifelhaft ist; sehr gut dagegen sind die Stimmung und die Lage 
in Griechenland unmittelbar vor dem Beginn des Kampfes geschildert 
(S. 362). 
Persische Rüstungen. Über den Athoskanal vgl. A. Struck, Jahrb. 
f. d. klass. Altertum. 1907 S. 115—130, über das Bündnis mit Karthago 
Meyer a.a.O. S. 356, der seine Existenz mit Recht behauptet, obwohl 
die Nachricht nur auf Ephoros beruht (Diod. XI 1 u. 20). 
§ 66. Salamis. 
Quellen. Für den eigentlichen Kampf bleibt die Hauptquelle Herod. V—IX, bes. 
herausgegeben mit vielen Anmerkungen und Plänen von R. W. M a c a n 1908. 
Literatur. G. B. Grundy*, The great Persian war, 1901 (besonders wichtig 
in topographischer Beziehung); Delbrück, Geschichte der Kriegskunst (19082) 
und die Darstellungen bei Bel och I 363 f. Busolt II2 600 — 740. Meyer 
GdA III 337—417. Pöhlmann S. 109 f. Das eigentliche Verständnis für die 
kriegerischen Ereignisse des Jahres 480 hat erst Ed. Meyer geweckt, indem er den 
Kriegsplan der verbündeten Griechen zuerst ausführlich darlegte (Forschungen zur 
Griech. Gesch. II 207 f. und kürzer GdA III 372 f.). Danach erscheint vor allem die 
Haltung der Spartaner in einem ganz anderen Lichte als bei Herodot, dessen 
Bericht gerade hierin von athenischer Mißgunst stark beeinflußt war und seinerseits 
wieder die neueren Darstellungen in mehr oder minder hohem Maße beeinflußt hat. 
Insofern erscheinen alle anderen Darstellungen des Perserkrieges der Meyers 
gegenüber veraltet; nur Munro hat einzelne gute Bemerkungen im Sinne des 
von Meyer nunmehr völlig klar gelegten Kriegsplanes, der im Lehrbuch kurz ange¬ 
deutet ist. 
Die Stärke des Perserheeres. Die Angaben bei Her. VII 60 u. 87 
(1 700 000 Mann Infanterie und 80 000 Reiter) sind natürlich auf das 
ungeheuerlichste übertrieben und nicht zu verwerten. Andererseits ist 
es verkehrt, wenn Delbrück die Zahl der Kämpfer nur auf höchstens 
50 000 veranschlagt; dann wäre die furchtbare Angst unerklärlich, mit 
der Griechenland dem persischen Angriff entgegensah. Denn 50 000 Mann 
konnten die Griechen ebenfalls aufbringen, und daß ein gleichstarkes Heer 
dem Feinde gegenüber gute Aussichten hatte, war allen durch Marathon 
klar geworden. Auch Meyers Schätzung (a. a. 0. S. 375)» der etwa 100000 
Kämpfer annimmt, erscheint eher noch zu niedrig. Daß man im Orient 
mit ganz anderen Heeresmassen zu rechnen gewohnt war, zeigt Marie 
Pancritius, Studien über die Schlacht von Kunaxa, 1906. 
Doppelschlacht Thermopylen-Artemision. Her. VII 207—VIII 22. 
Die neueren Darsteller haben den Charakter der Schlacht als Doppel¬ 
schlacht nicht genügend beachtet, obwohl die Griechen selber dafür 
gesorgt hatten (Her. VIII 21), daß Flotte und Landheer über ihre Be¬ 
wegungen gegenseitig genau unterrichtet waren. Besser Munro, Journ. 
of. hell. stud. 1902, 22, 294 f.; danach die eingehendere Darstellung in 
Burs. Jahresber. 1904, 122, 194—197. Daß die bei Herodot nachkommen¬ 
den 53 athenischen Schiffe in Wirklichkeit gegen das Umgehungsgeschwader 
abgeschickt waren, hat zuerst Bury (History of Greece, 1900, S. 273) ge¬ 
sehen. Beloch, der I 373 die Umgehung nur für ein Duplikat der Vorgänge 
bei Salamis sieht, geht wohl im Zweifel zu weit: Xerxes mußte grundsätz¬ 
lich, um unnötige Kämpfe zu vermeiden, die Überzahl seiner Flotte zur 
Umgehung verwenden.
	        
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