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siegreiche General Bo ucq^uoü schickte, gerettet. Gleich darauf zog Graf Thurn ab
und Ferdinand konnte ungestört nach Frankfurt reisen.
2. (Friedrich V. v. d. Pfalz in Böhmen und die Entschei¬
dung). Während Ferdinand in Frankfurt zum Kaiser gewählt wurde
(reg. 1619—37), erklärten ihn zur selben Zeit (Aug. 1619) die in Prag ver¬
einigten Stände von Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz der böhmi¬
schen Krone verlustig und übertrugen dieselbe dem Kurfürsten Friedrich V.
von der Pfalz, dem Führer der protestantischen Union. Friedrich nahm die
böhmische Krone an, fand aber weder in Böhmen ein opferwilliges Volk und
ein schlagfertiges Heer, noch konnte er anderweitige Unterstützung erlangen.
Dagegen gewann der Kaiser Spanien und die katholische Liga, den König
von Polen und den lutherischen Kurfürsten Johann Georg von Sachsen als
Bundesgenossen. In einstündiger Schlacht siegte am weißen Berg bei
Prag (am 8. Nov. 1620) das Heer der Liga unter Maximilian von Bayern
üöer däs von Christian von Anhalt geführte Heer des „Winterkönigs". Die
Folgen dieses Sieges waren:
a) die eilige Flucht Friedrichs, der vom Kaiser in die Reichsacht
erklärt wurde;
b) ein strenges Strafgericht in Böhmen, wo der Protestantismus aus¬
gerottet wurde;
c) die Auflösung der Union;
d) die völlige Unterwerfung der Pfalz und die Übertragung der
pfälzischen Kurwürde an Maximilian von Bayern (1623)../ - der
später (1628) auch die Oberpfalz erhielt.
Damit war ein entschiedenes Übergewicht des Katholizismus in Deutsch¬
land hergestellt.
Die Wahl Ferdinands II- wurde als eine einhellige verkündet, wiewohl Böhmen
Einspruch erhob und die Kurpfalz anfänglich die Wahl Maximilians betrieben hatte.
Aber Maximilian, ohne Zweifel der bedeutendste unter den damaligen deutschen
Fürsten, wollte sich nicht durch Bewerbung um die Kaiserkrone mit Österreich und
Spanien Verfeinden, auf welchen Mächten die Erhaltung des Katholizismus beruhte.
Auch hatte er von dem ihm befreundeten Ferdinand geheime Versprechungen erhalten.
Friedrich V., Schwiegersohn des Königs Jakob von England und Schottland,
jugendlich unerfahren und ehrgeizig, nahm die Krone an trotz der Warnung seiner
Mutter, einer Tochter Wilhelms von Oranien, er werde „die Pfalz nach Böhmen
tragen". Friedrich hoffte in Böhmen Macht zu finden, diese aber erwarteten die
Böhmen von ihm; er fand einen aufgelösten Staat und einen herrschsüchtigen Adel.
Auch trugen die Vergnügungen des Hofes im Winter 1619/20 und die dazu schlecht
stimmenden Versuche der eifrig kalvinistifchen Umgebung des Königs, den Kultus der
böhmischen Kirche zu vereinfachen, zu einer Entfremdung zwischen Hof und Volk bei.
Nach der Schlacht am weißen Berg, in welcher die Sieger nur 100 Mann, die