332
hoator auf, wveil nicht mohr dio nõthigen Sicherheitsmassregeln gotrosfen
worden können. Die FPussgänger laufon abdann eilig, als Latten sie die
wiehtigsten Geschãfte, und die Seblitten, die sehon vorher ele
sieh bewvegten, fliegen nun im Galopp uber den schrelienden dmne b
giehter bekommnt man dann gar elt mehr auf de— Strasse zu sehen; denn
alles hat gieh die Pelze über Kopt und Uut gezogen. Die Vurcht, Kugen,
OQhren und Nase dureh den Drooen verlieren, heängstigt jeden, und da
sieh das Abfrieren durch bein unangenehmes Gefuhl ankündigt, so hat
man genug zu denken, dass man nielt dines der verschiedenen Glĩeder
des Körpers vergesse, ondern au Zeiton ans reibe. Vãterehen, deine
Nase! erinnert der Vorübergebende den Entgegenkommenden und reibt
ihm ohne Umstände seine lreide eisvo Nagneo nt Sehnee ein.
Mit den Augen hat man gbentalls el u thun, weil sie allo
Augenblieke zusammenfrieren. Nan tappt dann in die erste beste Haus
thuüre hinein und bittet die Leute auf ein paar Augenblicko um ein
Plätzehen am Ofen. Das unmäige Brannteintrine, vergrössert die
Gefahr der Lälte sehr; denn Irunkenbeit und Schlaf vind beim Broo
das Allergeführliebste. Die höcheen Lãltegrado fallen gewölnlich nur
beĩ heiterem, ruhigem Wetter ein, ind da, prachtvollo Petersburg hat
daher in der Begel bei dreissig Grad ille somnen „schönsten, heitersten
Tag“ Der Himmel ist hell; die Sonns ranlt un o glänzender, da
ihrẽ Strahlen duroh Millionen äleiner, blntender Eiskrystalle hindure
schiessen, mit denen die Luft gleien wie Diamantenstaub erfult ie
Lus allen Häusern und selbst aus den geheizten Kirchen wirbeln dieke
Rauehsũulen, die in der Laren Luft o dn orscheinen, als ob in je—
dem Hause eino Dampfmaschine slande, und dabet n len PFarben spie-
len. Schnee und Eis auf den Strassen und der Nona vnd vein na
reinlieh, als vũre alles aus Zucker gebaoscon. Die ganze Stadt hat das
Aerliehste Gewand von der Varbe der Unsehuld, und summtliche Dächer
blitzen von einer gleiehmässigen Lage schimmernden RKrygtallstaubes
In den Strassen zeigt lles, um dem Tode entgehen, das regste Le—
ben. Mes rennt und jagt so hastig, vel jedem der dSensonmann bueh-
gtüblieh auf den Persen aitzt. Der Setretene Schnee bnibtert d heult
dĩie sonderbarsten Nelodien, und al Laute nehmen in dieser kalten
Atmosphüro andero Klänge an Es liegt MWahrheit in der Redengart
Es ftiert, dass es bhrummts; denn bestundig rieht ein leises Rausehen
oder Brummen dureh die Luft, das von all den erklingenden dehnee
und Bis Lomnt.
293. Algier.
(A. Mauer, „Geographische Bilder⸗)
Algier liegt westlich von Tunis und ist noch fruchtbarer, als dieses
Es ist nur die frlͤhere schlechte Regierung daran Schuld, wenn ganze Strecken un—
angebaut liegen und mit Gestrüpp bewachfen sind So warm und schhn an
sich die Luft ist, so sieht man doch schon von der Kllste aus hohe, mit Schnee
bedeckte Gebirge, die zum lleinen Allas gehbren. Nur im Juli und August
ist die Hitze sehr drückend. Alles sucht dann den Schatten; die Bogel ber—
stummen, die Quellen vertrocknen, die Atmosphäre glüht; aber je haßer die
Luft ist, desto lauter zirpen unzählige Grillen Der Sldwind spannt den
ganzen Körper e selbst ins kühle Zimmer; alle Eßlust s,
nd überall bricht der Schweiß aus In den Gebirgen halten si Löwen
Panther, Luchse und wilde Kahen auf; an und Hyänen kommen bis
in die Dorfer und scharren die Leichen aus Antilopen sieht man überall
scharenweise umherlaufen Auch Slraufe find nich selten, Sloxpione kom⸗
men oft in die Häuser. Eben dahin liechen auch on ein pohe Nan