Full text: Neuere Zeit (Teil 3)

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Me französische Revolution und das Faiser- 
tum Wapokeons I. (1789—1815). 
§ 33. Ludwig XVI. (1774—1793). Die französische 
Revolution bis zum Direktorium (1795). 
Im Jahre 1789 brach die große französische Revolution 
(Staatsumwälzung) aus, deren mächtige Erschütterungen nicht nur den 
Zustand Frankreichs, sondern fast des ganzen christlichen Europas um¬ 
gestalteten. Auf den Ausbruch dieser Revolution hatte der Kampf 
der nordamerikanischen Kolonieen gegen die englische Herrschaft 
(1775—1783) und die Gründung der Republik der vereinigten 
Staaten von Nordamerika (1783) bedeutenden Einfluß. 
Walter Raleigh hatte schon 1585 die Nordvstküste von Nordamerika 
in Besitz genommen und das ganze Land zu Ehren der Königin Elisabeth 
Virginien genannt, aber erst seit 1606 entstanden dort dauernde Nieder¬ 
lassungen. Zahlreicher wurden dieselben im 17. Jahrhundert infolge der 
Religions- und Bürgerkriege in England. Im Jahre 1620 landeten die 
ersten Puritaner an der Küste von Massachusetts, die, Psalmen singend und 
ein sittenstrenges Leben führend, im Schweiße ihres Angesichts den Boden 
urbar machten und den Grund zu künftigen Staaten legten. Der Quäker 
William Penn gründete (1681) Pennsylvanien mit der Hauptstadt Phila¬ 
delphia (Bruderliebe). Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bestanden 
13 Staaten, jeder unter einem englischen Statthalter, mit etwa 3 Millionen 
Einwohnern. England hatte gleichzeitig mit dem 7jährigen Kriege auch 
einen 7jährigen Seekrieg mit Frankreich und Spanien geführt, und im 
Frieden Kanada und Florida gewonnen. Da England diesen Krieg haupt¬ 
sächlich zu gunsten der Kolonieen geführt hatte, wollte es diesen einen T^il 
der Schulden aufbürden, ohne ihnen jedoch Zutritt zum Parlamente und 
das Recht der Mitwirkung bei der Besteuerung einzuräumen. Eine für 
Nordamerika erlassene Stempelakte, nach welcher in kaufmännischen und 
gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapier gebraucht werden sollte, erregte 
große Aufregung. Sie ward zurückgenommen, aber bald darauf ein Ein¬ 
gangszoll auf Thee, Glas und Malerfarben gelegt (1770). Man be¬ 
schloß, diese Artikel nicht mehr zu kaufen. In Boston drangen 50 als 
Indianer verkleidete Bürger auf ein im Hafen liegendes Theeschisf und' 
warfen die ganze Ladung, 18 000 Pfund, ins Meer. Nun ward der Hasen
	        
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