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Für Spiegel, Gobelins, Metallarbeiten, Fayence und
Marokinleder strömten Unsummen Geldes nach Frankreich.
So erfreute sich das Volk eines großen Wohlstandes, aber nur in
den ersten Jahrzehnten.
Nach dem Tode Colberts (1683) stellte sich bald das tiefste Elend ein.
Gründe: 3) Die Mittel des Volkes waren den Kriegskosten und der
Verschwendung des Königs nicht gewachsen.
b) Durch die Unduldsamkeit des Königs1) - Dragonaden,
Aufhebung des Ediktes von Nantes 1685, Sevennen-
krieg - wurden dem Staate die besten Kräfte besonders
im höhern Handwerk und im Offizierstande entzogen.
II. Kriegswesen.
1. Der Kriegsminister Louvois,
ein Mann von rücksichtsloser Tatkraft (Verwüstung der Pfalz).
Er machte das Heer zu einem rein königlichen ((Ernennung der
Offiziere durch den König),
führte die Uniform und das Bajonett (statt der Pike) ein.
Höchste Ziffer 400000 Mann.
2. Der Festungsbaumeister Vauban
sicherte Frankreichs Ost- und Nordgrenze durch einen mehrfachen
Festungsring (Umbau von Straßburg, Bitsch usw.)
Vervollkommnung der Belagerungskunst (Parallelen).
3. Hervorragende Feldherrn wie Conde, Turenne, Luxembourg.
Bedeutende Fortschritte in der modernen Kriegführung, besonders
durch Turenne: a) Geschickte Märsche.
b) Verbesserung des Verpflegungswesens (Magazin-
system).
c) Stärkere Verwendung der Artillerie.
III. Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft.
Die Baukunst wurde durch Prachtbauten gefördert (Barockstil).
Das Schloß von Versailles soll 150 Mill. Livres gekostet haben.
Goldenes Zeitalter der Dichtkunst. - Hofpoesie.
Tragödie: Corneille und Racine. Komödie: Moltere.
Fabel: Lafontaine. Kanzelreden: Bossuet^).
Wissenschaft: Blüte der schon 1635 durch Richelieu gegründeten acade-
mie frangaise.
Hohe Ausbildung aller mit dem Kriege in Verbindung
stehenden Wissenschaften.
*) Einfluß von Frau von Maintenon, der zweiten Frau Ludwigs, Witwe des
Dichters Scarron.
2) Er bewies aus der Heiligen Schrift, besonders dem Alten Testament, die
Rechtmäßigkeit des Absolutismus. Vgl. Schilling Nr. 115.
Dahn, Lernbuch für Ol. o
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