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Weniger dagegen war unter den Griechen bekannt, welch ein Heldenjüngling
soeben in Makedonien das Erbe seines Vaters angetreten habe; aber auch
hier verstummte die allgemeine Aufregung, die sich aus die Nachricht von
Philipps jähem Tode in den Städten erhoben hatte, als Alexander ohne
Zögern an der Spitze seines Heeres mitten in Griechenland erschien. Aus
seinen Ruf schickten alle Staaten, mit einziger Ausnahme der Spartaner,
ihre Abgesandten nach Korinth, erneuerten die mit Philipp geschlossenen
Verträge und ernannten Alexander an seiner Stelle zum Ober¬
feldherrn imKriege gegen die Perser. Um auch den Barbaren¬
völkern an den Grenzen seines Reiches seine Kraft zu zeigen, unternahm
Alexander im folgenden Frühjahr (335) einen Feldzug gegen sie, zwang zu¬
erst die Stämme der Thraker bis zur Donau hin blutig zur Unterwerfung
und wandte dann seine siegreichen Waffen gegen die Illyrer. Auf ein Gerücht
von seinem Tode jedoch empörten sich, durch persisches Geld aufgewiegelt, die
Th eb an er, von Athen und aus dem Peloponnes Unterstützung erwartend.
Aber noch ehe die makedonische Besatzung aus der Kadmeia von ihnen über¬
wunden werden konnte, traf Alexander selbst in Eilmärschen vor Theben
ein, nahm die Stadt mit Sturm und zerstörte sie, den übrigen Griechen zum
warnenden Beispiele, von Grund aus. Nur die Tempel und das Haus des
Dichters Pindar wurden geschont, die Kadmeia blieb besetzt, von der Be-
völkerung Thebens wurden 30 000 Menschen in die Sklaverei verkauft.
Gegen die Athener, die bereits gerüstet hatten, zeigte Alexander verzeihende
Milde. Auf einer neuen Versammlung zu Korinth ward dann der Friede
in Griechenland wiederhergestellt.
Der Alexanderzug 834—824.
a. Der Rachekrieg 334—330.
Nachdem Alexander nach Makedonien zurückgekehrt war, schickte er sich
au, den Gedanken, der ihn von frühester Jugend an begeistert hatte, zur
Ausführung zu bringen, und traf mit weiser Umsicht die Vorbereitung für
den Nationalkrieg gegen die Perser. Hierzu gehörte auch, daß er den General
Antipater als Reichsverweser in Makedonien und als Wächter über
Griechenland zurückließ, mit der besonderen Ausgabe, von Zeit zu Zeit für
den notwendigen Nachschub an Streitkräften zu sorgen. Alsdann vollzog er
selbst im Frühjahr 334 mittelst der makedonisch-hellenischen Kriegsflotte den
Übergang über den Hellespont nach Kleinasien und unternahm mit einer
Truppenmacht von 30000 Mann Fußvolk und 5000 Reitern den Angriff
gegen das in seiner äußeren Ausdehnung gewaltige Perserreich.
Dies Reich jedoch war durch die Schwäche seiner Herrscher seit lange