Full text: Griechische und römische Geschichte (Teil 1)

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Meere zurückgewiesen sind, entfaltet sich bie Macht ber ritterlichen Achäer, 
sobaß, wie es scheint, biefen ber Ruhm zufällt, Griechenland von bem 
Einflüsse ber Völker bes Orients freigemacht unb in bie Bahnen einer 
selbständigen Kraftentwicklung geteuft zu haben. 
1. Das pelasgische Zeitalter. 
a. Die älteste Bevölkerung Griechenlands wirb von ben Griechen mit 
bem Namen Pelasger bezeichnet. Nach allen Nachrichten, welche sich 
über sie zusammenstellen lassen, waren bie Pelasger kein von ben Hellenen 
oerschiebenes Volk, fonbern nur beren Vorväter, wie benn auch ber Name 
nach ber fast allgemein angenommenen Auslegung bie „Alten" bebeutet. 
Über das Festland und über die Inseln waren sie verbreitet, bedienten 
sich der gleichen Sprache, wie die Hellenen, nur in einer altertümlichen 
Form, und verehrten dieselben Götter, wenn sie auch in der Vorstellung 
von deren Wesen und in den Formen des Kultus durch größere Einfachheit 
von den späteren Griechen abwichen. So wird von den Pelasgern zu 
Dodona in Epeiros erzählt, daß sie den Himmelsgott Zeus anbeteten, 
ohne ihn jedoch bildlich darzustellen, und daß seine Tempelstätte unter dem 
Laubdache eines Eichbaumes gewesen sei. Über die Regellosigkeit des 
Nomadentums waren die Pelasger schon hinausgeschritten, vielmehr wohnten 
sie in festen Ansiedlungen, unb je nachbem ihre Wohnplätze in ben Nie- 
berungen an ben Flüssen unb an der Meeresküste oder auf den Hochebenen 
und den Abhängen der Berge lagen, bildeten sich unter ihnen bestimmte 
Stammesunterschiede ans, insofern die einen als Ackerbauer, als Fischer 
ober Handelsleute in friedlicherer Weise ihren Erwerb suchten, die anderen 
als Jäger oder Hirten ein gefahrvolleres, aber uugebundueres Leben führten. 
Könige oder Häuptlinge regierten die einzelnen Stämme. Namentlich 
in den Ebenen erhoben sich blühende Städte, die durch Ackerbau und 
Handel zu Macht und Reichtum gelangten. 
b. Die seetüchtigen Phönizier, die in jenen Zeiten den Welthandel 
vermittelten, haben als Kaufleute den Griechen nicht bloß die Waren und 
Erzeugnisse des Ostens zugeführt, sie sind für sie auch die Zuträger fremder 
Bildung geworden, indem sie sie neue Lebensbedürfnisse, aber auch neue 
Fertigkeiten und Kenntnisse lehrten. Nachdem sie das ihrer Küste nahe 
Kt)pios besetzt und mit einer Anzahl von Städten besiedelt hatten, nahmen 
sie, nach Westen vorrückend, auch Rhodos und Kreta in Besitz, um allmählich 
das Griechenmeer mit seinen Inseln und Küsten in das Bereich ihres 
Handels zu ziehen. Ihre Stationen errichteten sie meist auf kleineren 
Eilanden dicht in der Nähe des Festlandes, — auf Kpthera bei Lakonien, 
auf Minoa bei Megaris —, bald aber auf diesem selbst, wie denn
	        
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