Full text: Geschichte des Altertums für Quarta (Teil 1)

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Geschichte der Griechen. 
diese Schar in den letzten Kampf; nach heftiger Gegenwehr, und nach¬ 
dem sie viele Feinde gelötet hatten, wurden sie alle erschlagen. An der 
Stelle, wo Leomdas fiel, errichtete man nachher einen steineren Löwen. 
Den gefallenen Spartanern aber widmete der Dichter Verse, die in der 
Übersetzung Friedrich Schillers so lauten: 
Wanderer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest 
Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es besaht. 
Artemision Indessen hatte die griechische Flotte bei Artemision mit der feind¬ 
lichen Flotte trotz ihrer Übermacht nicht unglücklich gefochten. Als aber 
die Nachricht von dem Ende des Leomdas eintraf, ging auch die Flotte 
zurück und versammelte sich in dem Sunde von Salamis; das Land¬ 
heer der Peloponnesier aber zog sich nach dem Jsthmos zurück, wo 
Befestigungen errichtet waren. 
^rung"der* 8 26. Salamis. Als sich nun die Masse des Perserheeres durch Mittel- 
Athener. gnechenlanb heranwälzte, konnten die Athener nicht hoffen, ihre Stadt ver¬ 
teidigen zu können. So verließen sie denn das Vaterland. Weiber und Kinder, 
und soviel sie von der Habe retten konnten, brachten sie nach Salamis oder 
der Küste von Argolis hinüber; die Männer aber bestiegen die Schiffe. Denn 
die Schiffe waren nach Themistokles' Deutung die hölzerne Mauer, welche, 
wie das delphische Orakel geweissagt hatte, die Athener beschirmen würde. 
Nur wenige Athener faßten den Orakelspruch wörtlich und zogen sich auf die 
Akropolis hinter eine hölzerne Schutzwehr zurück; diese kamen sämtlich um. 
®mben0n ba ber Femd die Burg erstürmte und die Tempel und die Stadt niederbrannte. 
_ Unter den Führern der griechischen Flotte herrschte indessen große 
Uneinigkeit, ob man in Salamis bleiben oder sich noch weiter zurückziehen 
sollte. Themistokles stellte ihnen vor, daß kein Ort zur Schlacht 
günstiger sei als der enge Sund von Salamis, wo der Feind seine Über¬ 
macht nicht entfalten könne; aber nur durch die Drohung, die Athener 
würden sich eine Heimat in Italien suchen, konnte er den Spartaner 
Eurybiades, der den Oberbefehl führte, bestimmen, vorläufig zu bleiben. 
Dennoch wurde, als nun die persische Flotte heransegelte, dieser Beschluß 
wieder umgestoßen und die Abfahrt für den nächsten Tag festgesetzt. Da 
griff Themistokles zu einer List; er ließ durch einen treuen Sklaven dem 
Perserkönig sagen, er sei sein Freund und rate ihm, die Griechen sofort 
zu umzingeln und anzugreifen; wenn er dies tue, so sei ihm der Sieg 
sicher. In der Tat ließ Terxes jetzt auch den westlichen Ausgang des 
Sundes durch seine Schiffe absperren; Aristides meldete es, der in der 
stunde der Gefahr zurückkehrte. Nun mußten die Griechen kämpfen.
	        
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