Full text: Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte

18 
§ 12. Die Besitznahme von Palästina. 
Nach Josua ragten die Richter Gideon, Jephtha, ©unfern uni) Samuel durch 
siegreiche Thaten hervor. 
8 13. 
Israel ein Königtum (feit 1010 v. Chr.). 
1. Saul (1010—1000). Über zweihundert Jahre lang hatten Sieg und 
Niederlage gewechselt. Wieder bedrohten von Westen die Philister das Land. 
Da verlangte das Volk ein weltliches Oberhaupt. Nach vergeblichem Wider¬ 
streben setzte Samuel, der letzte der Richter, den Heerführer Saul (aus dem 
Stamme Benjamin) zum König über das Volk Jehovas ein. 
Der neue König entzweite sich bald mit der Priester)chaft. Daher salbte 
Samuel insgeheim den heldenhaften Hirtenjüngling David von Bethlehem (aus 
dem Stamme Juda) zum König von Israel. Saul aber stürzte sich nach einer 
unglücklichen Schlacht gegen die Philister in das eigene Schwert. 
2. David (1000—962) wählte Jerusalem (im Gebiete des Stammes 
Juda) zu seiner Hauptstadt, erbaute die Burg Zion und verlegte hieher 
ben Sitz des Nationalheiligtums, der Bundeslade. Er unterwarf alles Land 
vom Sinai bis nach Syrien und fetzte eine weise Verwaltung ein. 
Groß und herrlich auf dem Throne, war er zugleich durch Demut und Recht¬ 
schaffenheit ein „Mann nach dem Herzen Gottes". Seine frommen Empfindungen 
ergoß er in heilige Gesänge, die unter dem Namen der Psalmen den Büchern 
des Alten Testamentes beigereiht sind. 
3. Salomo (962—930), der Sohn Davids, regierte als Friedensfürst 
und glänzte durch hohe Weisheit. Er erbaute in Jerusalem (auf dem Berge 
Moria) einen prächtigen Tempel, wozu er sich Werkleute und Bauholz vom 
phönicifchen König Hiram hatte kommen lassen. Aber seine Prachtliebe ver¬ 
leitete ihn zu Bedrückungen des Volkes. 
4. Wehabeam und die Heilung des Weiches um 930. Da Rehabeam, 
Salomos Sohn und Erbe, dem Volke die verlangten Erleichterungen ver¬ 
weigerte, so fielen die zehn nördlichen (und östlichen) Stämme von ihm ab 
und setzten an seine Stelle ihren Felbherrn Jerobeam. Derselbe nannte sich 
König von Israel unb nahm Samaria zu feinem Wohnsitze. 
Dem Enkel Davibs blieben nur bie Stämme Juba unb Simeon (unb 
ein Teil von Benjamin) getreu. Sie bildeten fürderhin das Königreich 
Juda mit der Hauptstadt Jerusalem, woselbst auch der Stamm Levi zur 
Obhut des Tempels zurückblieb. 
5. Untergang des Weiches Israel 722. Unter gottlosen Königen 
entartete das Volk und ergab sich der Abgötterei des Baaldienstes. Nach 
zweihunbertjährigem Bestaube warb bas Reich eine Beute bes Assyrerkönigs 
Salmanassar (722), ber kurz vor ber Einnahme von Samaria starb. Sein 
Nachfolger (Sargon) führte ben Kern bes besiegten Volkes mit sich nach Assyrien 
weg, von wo es niemals mehr zurückkehrte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.