Full text: Lehrbuch der neueren Geschichte

121 
Zeü im holländischen Solde stehenden Truppen zurückrief, die 
jedoch bei Wilhelm III. zurückblieben. Letzterer war der Enkel 
Karls I. von dessen Tochter Maria und der Gemahl von 
Jakobs II. älterer Tochter. Auf ihn lenkte sich die Hoffnung 
des gedrückten englischen Volkes. Scharen von Flüchtlingen 
erschienen mt_ Haag. Die Partei der Wighs trat von Eng¬ 
land aus mit ihm in Verbindung und versprach ihm die 
Hilfe ^der Nation, falls er landete. Da erschien er im Herbste 
des Wahres 1688 mit holländischen und brandenburgischen 
Truppen in England und pflanzte die Fahne des Protestan¬ 
tismus und der Volksfreiheit auf. Jakob II., welcher sich 
trotz Ludwigs XIV. Warnungen nicht gerüstet hatte, nahm 
vergeblich alle verfassungswidrigen Maßregeln zurück; sein 
Feldherr Lord Churchill (später Herzog von Marlborough) 
ging zu Wilhelm über. Schimpflich floh Jakob II. aus dem 
Lande und erhielt von Ludwig XIV. zu St. Germain en 
Laye eine Zuflucht (f 1701). Das Parlament (die National- 
rortvention, weil sie nicht von der Krone einberufen war) er¬ 
klärte ihn am 22 sten Januar 1689 des Thrones für verlustig iE 
und sprach Wilhelm von Oranien die Krone zu. Zugleich 
sicherte es durch die sogenannte Erklärung der Rechte (de- 
tiaration. oi rights, eine Zusammenfassung des altenglischen 
Versasiungsrechtes, das vierte Staatsgrundgesetz Englands) 
die alten Freiheiten der Nation gegen künftige Verletzungen. 
Auch ward das königliche Dispensationsrecht abgeschafft und 
die Verantwortlichkeit der Minister für alle Regierunasmaß- 
Mln festgesetzt. Auch von den Schotten ward Wilhelm III. 
bereitwillig anerkannt, während der Widerstand der von 
^akob II. aufgereizten Iren erst 1690 in der Schlacht an der i690 
-ootjrte m der Provinz Leinster, wo sich die Brandenburger 
unter dem Marschall Schömberg rühmlichst auszeichneten, 
niedergeworfen ward. 
, ^vereinigte Wilhelm von Dräniert, welcher die Rechte 
des englischen Volkes achtete und mit Kraft und Einsicht re¬ 
gierte, m seiner Person von 1689—1702 die beiden proteftan- lm-nos 
WEN Seemächte, Großbritannien und bie Niederlande, was 
schon Cromwell beabsichtigt Hatte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.