Contents: Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte

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3. Der zweite Samniterkrieg 327—304. Mit der Aus¬ 
breitung und geschickten Befestigung der römischen Herrschaft erwachte 
die sämmtliche Eifersucht. Veranlassung zum Kriege, in den fast 
sämtliche Völker Mittel- und Ilnteritaliens verwickelt wurden, gab 
die Gründung der römischen Militärkolonie Fregellä an der Grenze 
Samniums und die Besetzung von Paläopolis durch die Samniter, 
welche von hier aus römisches Gebiet mit ihren Einfällen verheerten. 
Da die Römer durch kluge Verträge die Lncaner, Apulier und 
und kleineren sabellischen Stämme für sich gewonnen hatten, so wurden 
Me Samniter wiederholt geschlagen und baten um Frieden. Dieser 
wurde jedoch von den Römern verworfen; nun sammelten die (Sam¬ 
niter wiederum ihre Kräfte zu entscheidenden Kämpfen. Ihr Feld¬ 
herr Gavius Pontius überfiel die Römer in den caitdinifchen 
Pässen und zwang die Eingeschlossenen zur Ergebung (Joch) 321. 
Allein der Friede, den die römischen Heerführer beschworen, wurde 
vom Senate für ungiltig erklärt, ja man lieferte sogar die Konsuln 
an Pontius aus, der sie aber edelmütig entließ. 
Als daraus der Krieg noch einmal entbrannte, gelang es den 
Anstrengungen des Papirius Cursor (Renner), die empfangene 
Schmach auszuwetzen. Die Römer setzten sich jetzt in den Besitz von 
Apulien und Ealabrien, das durch die appische Straße eine feste 
Verbindung mit Rom erhielt. Selbst die Beteiligung der Etrusker 
am samnitischen Freiheitskampfe und die Erhebung der Um6rer, 
denen sich Picener, Marser und zuletzt Herniker anschlossen, 
konnte Samnium nicht retten, weil die Bundesgenossen, anstatt ihre 
Streitkräfte zu vereinen, einzeln im Felde erschienen und so hinter¬ 
einander geschlagen wurden. Der Sieg über die Etrusker am va- 
dimonischen See bei Perusia 310, den Quintus Fabius Rul- 
liamts durch feinen kühnen Zug über den cimintfchen Bergwald 
erfocht, zwang die wichtigsten Städte Etruriens zur Waffenruhe. All¬ 
mählich wurde nun auch der Widerstand der kleineren sabellischen 
Stämme gebrochen. Als zuletzt noch Bovianum, die Hauptstadt 
Samniums, in die Hände der Römer gekommen war, gewährten diese 
den Sammlern 304 einen billigen Frieden. 
4. Der dritte Samniterkrieg 298—290. Noch einmal 
traten die Samniter für die Selbständigkeit der italischen Stämme 
als Vorkämpfer ein. Der Versuch, Lucanien den Römern zu ent¬ 
reißen, mißglückte und sogar das eigene Land vermochten die Sam-
	        
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