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bcr Küste erbaut, widerstand mancher Belagerung (Nebukabnezar lag 13 Jahre
davor). Später machte sich Alexander d. Gr. zum Herrn bes Landes unb
zerstörte (332) Tyrns.
§• 7. Das persische Reich.
, 1- Land unb Volk Das alte Persien (bas heutige Farsistan am
persischen Golf) hatte bie Hauptstabt Pasargabae, später Persepolis unb
hilfst. Das Volk zerfiel in mehrere Stämme (Krieger, Ackerbauer, Hir¬
ten) unb war in Sitten unb Religion ben Mebern verwanbt.
2 Geschichte a. Cyrus (558—529). Als Gründer bes großen
Reiches gilt Cyrus. Astyageö (§. 5), ber König ber Meber, vermählt seine
Tochter Mandana mit bem vornehmen Perser Cambyses (bie beiben Träume
des Astyages) unb befiehlt bem Harpagus, ben Sohn ber Manbane, ben
(SyruS, zu tobten. Harpagus setzt aber ben Knaben ans, ein Hirt rettet unb
erzieht ihn in einfachen persischen Sitten (Reiten, Bogenschießen, Wahrheit
reben). Der Knabe beschäftigt sich gern mit Kriegsspielen, wirb von seinen Ge¬
spielen zum König ernannt, bestraft einen berfelben, wirb verklagt unb vor
ben König Asthages gebracht. Dieser erkennt seinen Enkel. (Gespräch bes
Asthages mit Cyrns. Rache bes Astyages an Harpagus burch Ermorbnng von
dessen Sohn.) Da bie Magier meinen, ber Traum bes Königs sei nun erfüllt,
fD behält Asthages ben Knaben am Hofe (Gespräche zwischen Großvater unb
Enkel: ber schönste Manu, ber Munbschenk bes Königs rc.). Chrus kehrt als
Jüngling wieber nach Persien zurück unb macht sich bort beliebt. Harpagus,
welcher bie Ermorbung seines Sohnes nicht vergessen kann, fenbet, in einem
Hasen eingenäht, einen Brief an Cyrus unb mahnt ihn zum Aufstanbe gegen
Asthages. Cyrus feuert burch Reben bie Perser an unb ber Anfstanb, bei
welchem Harpagus bas Heer ber Meber zu ben Persern überführt, enbet mit
bem Siege über Astyages unb beffen Gefangennahme. Persien wirb nun bas
herrschende Reich.
Nachdem sich Cyrus aus bem Throne befestigt hat, beginnt er einen
Kampf mit Krösuö, bem reichen König von Lhbien, welcher ihm, als Schwager
des Astyages, bie Herrschaft wieber entreißen will. (Orakelspruch zu Delphi:
Krösus wirb ein großes Reich vernichten.) In ber Schlacht vor ber Stabt
Sardes wirb Krösus besiegt, gefangen genommen unb vom Cyrus zum Tobe
verurtheilt (Ausspruch auf bem Scheiterhaufen, Gespräch mit Solon), aber
Zuletzt begnabigt. Darauf zieht Cyrus gegen bie Babylonier, erobert burch
Ableitung des Euphrat Babylon unb unterwirft sich bas Lanb. Auch
Syrien, Phönizien unb Palästina werben Provinzen seines Reiches.
Im Jahre 538 lässt er bie Juden wieder nach Palästina zurückkehren.
Sein letzter Kriegszug war gegen bie im Norden von Persien wohnenben
Massageten gerichtet. In einer blutigen Schlacht gegen dieses Volk würbe
der Helb getöbtet unb bie Königin ber Massageten, Tomyris, soll sein Haupt
in Menschenblut getaucht haben, ausrusenb: „Trinke bich mm satt, Barbar!"
b. Cambyses (529—521), ber wilde unb grausame Sohn bes Cyrns,
eroberte Aegypten (Psammenit), verwüstete die Heiligthümer dieses Landes und