Full text: Leitfaden der Weltgeschichte

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mtng zu bestätigen; dagegen nahmen die Kaiser das Recht in Anspruch, dass ohne ibre 
Zustimmung kem Papst gewählt werden dürfte.) ^ ' 9 9 
.. UlJ Einheit im Reiche zu begründen, schaffte Karl die Macht der Her- 
zöge ab theilte das Reich in Gaue und setzte Grafen als die obersten 
Borsteher derselben ein. 
Zur Beaufsichtigung dieser ordnete er sogenannte Send grafen an. 
cm ^Grenzen oder Marken setzte er Markgrafen mit erweiterter 
Alcacht. 
to?r,^er Mittelpunkt der Regierungsgewalt, 
f ’it; ^rief er bei Abhaltung der Maifelder (Heermusterungen, 
früher Marzfelder) einen Reichstag, zu dem alle weltlichen und geistlichen 
Vasallen erschienen. Man berieth bei diesen Versammlungen über Gesetze 
und Staatsangelegenheiten. Da erschienen auch die Gesandten der unter¬ 
worfenen Völker mit ihren Tributen. 
Die Bildung des Volkes förderte Karl durch Berufung von tüchtigen 
Gelehrten (Alkum, Emhard oder Eginhard, Paulus Diakonus). —Von dem 
letzteren ließ er sich selbst noch in der griechischen Sprache unterrichten; auch 
lernte er noch als Kaiser das Schreiben) — und durch Gründung neuer 
Schulen und Verbesserung der bestehenden. 
Der Gottesdienst wurde gehoben, die Geistlichen erhielten bessere 
Vorbildun g, der Kirchengesang wurde gepflegt (die erste Orgel). 
ferner befördert Karl die Baukunst. Der Dom zu Aachen und meh¬ 
rere Königshöfe oder Pfalzen entstanden durch ihn. Auch der Dichtkunst 
war er hold, indem er die Heldengesänge aufschreiben ließ. Den Handel be¬ 
förderte er durch Anlegung von Handelsplätzen und durch Erbauung von Brü¬ 
cken und Kanälen. Durch Musterwirtschaften hob er den Ackerbau. 
Karls Häuslichkeit und Fam ili en le ben war einfach, aber königlich 
Der Kaiser stand als Regent, Feldherr, Mensch und Christ über 
seinen Zeitgenossen. ' 
Sein Sohn Ludwig bekam von ihm das große Reich (die beiden älteren 
süchtigeren Söhne Karl und Pipin starben früh) und trat die Regierung 
nach des Vaters Tode (am 28. Januar 814) an. 
§. 17. Ludwig der Fromme (814—840). 
ßufcttug, ein schwacher, gutmütiger, von den Geistlichen beeinflusster 
Fürst, nicht kräftig genug die Großen des Reiches in den Schranken zu halten 
wurde schon 4 Jahre nach seinem Regierungsantritte gedrängt, das Reich unter 
seine 3 Söhne, Lothar, Pipin und Ludwig zu theilen. 
Eine spätere Theilung zu Gunsten seines 4. Sohnes (aus 2. Ehe), Karls 
des Kahlen, verursachte einen Krieg mit den ältesten Söhnen. 
Auf dem Lügenfelde bei Colmar (833) musste der verrathene und 
verlassene Vater sich seinen Söhnen ergeben und die frühere Reichstheiluna 
bestätigen. Auf Betrieb Lothars wurde er sogar zur Kirchenbuße und 
Thronentsagung genöthigt und in Gefangenschaft gehalten. Die anderen 
-örwer (besonders Ludwig) befreieten den Vater jedoch wieder, und Lothar
	        
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