Full text: Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte

II. Die Geschichte der Römer. 
1. Das Land Italien. 
a) Lage, Grenzen unb Ausdehnung. Die Heimat der Römer ist die 
mittlere der drei südlichen Halbinseln Europas. Diese liegt ungefähr 
in der Mitte des Mittelmeeres, das durch sie in ein westliches 
und ein östliches Becken geteilt wird. Die angrenzenden Teile des 
Mittelmeeres sind: das Ligurische Meer (Busen von Genua), das 
Tyrrhenische Meer, das Sizilische Meer mit dem Busen von 
Tarent und das Adriatische Meer. Die 3—14 km breite Straße 
von Messina verbindet das Tyrrhenische mit dem Sizilischen Meere, die 
Straße von Otranto das Sizilische mit dem Adriatischen Meere. 
Hier ist die kürzeste Überfahrt — im Altertum 5—6 Stunden — zwischen 
Italien und der Balkanhalbinsel. Die italische Halbinsel wird ihrer 
ganzen Länge nach vom Apennin durchzogen; deutlich geschieden von 
ihr ist das Tiefland des Po, das im Westen, Norden und Osten 
halbkreisförmig von den Alpen eingeschlossen ist. Es wurde von den 
Römern erst seit der Zeit des Kaisers Augustus zu Italien gerechnet, 
während es bis dahin von seiner keltischen (gallischen) Bevölkerung den 
Namen Gallien führte (S. 69). 
b) Küstenentwicklung und Inseln. Die Gliederung des Landes bleibt 
hinter jener der Balkanhalbinsel weit zurück. Die reichste Küstenent- 
wicklung hat die Westseite (vgl. Griechenland), besonders in der Gegend 
von Neapel; sie wird auch von zahlreichen Inseln begleitet, während 
die Osts eite Hafen- und inselarm ist. Die größten Inseln sind Sizilien. 
Sardinien und Korsika. Sizilien bildet die Brücke nach Afrika, 
das von hier auf der kürzesten Linie nur 120 km entfernt ist. 
c) Bodenbeschaffenheit (Gebirge, Ebenen, Flüsse). Das nördliche Italien, 
die Poebene, stellt sich als ein reich bewässertes Tiefland dar; der übrige 
Teil der Halbinsel ist größtenteils gebirgig. Bestimmend für die Bodenbeschaffen¬ 
heit ist hier der Apennin, „das Rückgrat Italiens". Uber die Hälfte der 
Bodenfläche Mittel- und Unteritaliens gehört dem eigentlichen Gebirgslande an. 
Dem Hauptgebirge ist aus beiden Seiten ein Hügelland (Subapennin) vor¬ 
gelagert. Die zwischen dem Hügelland und dem Meere liegenden Ebenen be¬ 
decken nur y10 des Landes. Auf der Westseite ist Raum für mehrere 
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