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hurtig, hurtig entlang. O, wie glänzt nun das braune Holz!
Wie blitzen die blanken Beschläge! Wie leuchten die weißen
Racheln! Und sieh, dort tanzen tausend feine Stäubchen in dem
warmen Lichte, und über die Diele huschen goldene Kringel.
Auch zu dem Goldvögelchen im Bauer ist ein Strahl ge—
kommen. „Piep, piep!“ sagte es. Und das sollte heißen: „Schön
guten Morgen!“ Seine Federn sträubte es, schüttelte sich und
wetzte das Schnäbelchen. Dann sprang es zum Wassernapf
und nahm den Morgentrunk. Und nun klingt sein helles Lied
durch das sonnige Stübchen.
Davon aber ist das Goldtöchterchen in der Wiege erwacht.
Ein allerliebstes und herziges Ding ist es. Verwundert schlägt's
die blauen Guckäuglein auf und sieht den goldenen Glanz.
Seine ärmchen streckt es und greift und greift und will die
lustigen Sonnenstrahlen haschen.
Wer ist in aller Frühe schon durch die Gassen gegangen?
Wer warf in jedes Stübchen eine Hand voll Gold? Es ist
die liebe, liebe Frau Sonne gewesen! Sritz Otto.
3. Gebet.
Wie fröhlich bin ich aufgewacht,
wie hab' ich geschlafen sanft die Nacht!
hab' Dank, im himmel du Vater mein,
daß du hast wollen bei mir sein.
Nun sieh auf mich auch diesen Tag,
daß mir kein Leid geschehen mag.
Wilhelm hey.
4. Elwas von oben.
Ich will am Morgen das Fenster öffnen. Da bemerke ich,
daß draußen auf dem Blech des Simses, nahe seinem Rande,
ein kleiner, grüner Zweig liegt. Ich mache vorsichtig das Fenster
auf und nehme ihn herein. Es ist ein kleines Bruchstück eines
Topfgewãchses, das von oben gekommen ist. Offenbar ist das
Zweiglein abgebrochen worden und aus dem Fenster gefallen.