Full text: Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit (Bd. 4)

— 49 — 
Belgien und Holland wurden mit Luxemburg zum König- 
reich der Niederlande vereinigt unter der Herrschaft der 
alten Dränier, 
Norwegen und Schweden durch Personalunion verbun- 
den und 
Dänemark für den Verlust von Norwegen durch das Hanno- 
versche Herzogtum Lauenburg entschädigt. 
In Italien blieb die alte Zerrissenheit; die früheren Fürsten- 
Häuser kamen wieder zur Regierung. Neapel wurde nach Murats 
Sturz mit Sizilien zu einem Königreich beider Sizilien vereinigt. 
Die Schweiz wurde als neutraler Staat erklärt. 
b) Verfassung Deutschlands. 
Der Deutsche Bund. An Stelle des aufgelösten Deutschen Reiches 
trat der Deutsche Bund, eine Verbindung von 39 deutschen 
Staaten und 4 freien Städten (Frankfurt ct. M., Hamburg, Bremen. 
Lübeck) zur Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit 
Deutschlands und der Unabhängigkeit und der Unverletzlichkeit der 
einzelnen Bundesglieder. Die Provinzen Preußen und Posen, weil 
früher nicht zum Deutschen Reiche gehörend, waren ausgeschlossen, 
desgleichen Schleswig, Elsaß und Lothringen. Für Hannover ge- 
hörte der König von England dem Deutschen Bunde an, für Holstein 
und Lauenburg der König von Dänemark, für Luxemburg der König 
der Niederlande. Von Österreich gehörte das transleithanische und 
italienische Gebiet nicht zum Bund. 
Alle Angelegenheiten des Bundes sollten auf dem Bundes- 
tage zu Frankfurt a. M. unter dem Vorsitz Österreichs von 
den Bevollmächtigten aller Glieder beraten werden. Im Falle eines 
Krieges konnte ein Bundesheer von 300 000 Mann aufgestellt wer¬ 
den. Luxemburg, Mainz, Landau, später auch Rastatt und Ulm 
waren Bundesfestungen. Dem sich mächtig regenden Drange des 
deutschen Volkes, durch eine Volksvertretung an der Regierung teil- 
zunehmen, wurde keine Rechnung getragen; die absolute Herrschaft 
der Fürsten blieb bestehen. 
Dem Bunde fehlte eine einheitliche, feste Leitungsgewalt: die 
gefaßten Beschlüsse standen nur auf dem Papier. Nach außen hin 
fehlte eine gemeinsame diplomatische Vertretung und im Kriege ein 
gemeinsamer Oberbefehlshaber. Österreich suchte zudem den Bund 
für seine Interessen auszunutzen und Preußen in den Hintergrund 
zu drängen. 
Br. lt. K., Lettfaden öer Geschichte. IV. 4
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.