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Belgien und Holland wurden mit Luxemburg zum König-
reich der Niederlande vereinigt unter der Herrschaft der
alten Dränier,
Norwegen und Schweden durch Personalunion verbun-
den und
Dänemark für den Verlust von Norwegen durch das Hanno-
versche Herzogtum Lauenburg entschädigt.
In Italien blieb die alte Zerrissenheit; die früheren Fürsten-
Häuser kamen wieder zur Regierung. Neapel wurde nach Murats
Sturz mit Sizilien zu einem Königreich beider Sizilien vereinigt.
Die Schweiz wurde als neutraler Staat erklärt.
b) Verfassung Deutschlands.
Der Deutsche Bund. An Stelle des aufgelösten Deutschen Reiches
trat der Deutsche Bund, eine Verbindung von 39 deutschen
Staaten und 4 freien Städten (Frankfurt ct. M., Hamburg, Bremen.
Lübeck) zur Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit
Deutschlands und der Unabhängigkeit und der Unverletzlichkeit der
einzelnen Bundesglieder. Die Provinzen Preußen und Posen, weil
früher nicht zum Deutschen Reiche gehörend, waren ausgeschlossen,
desgleichen Schleswig, Elsaß und Lothringen. Für Hannover ge-
hörte der König von England dem Deutschen Bunde an, für Holstein
und Lauenburg der König von Dänemark, für Luxemburg der König
der Niederlande. Von Österreich gehörte das transleithanische und
italienische Gebiet nicht zum Bund.
Alle Angelegenheiten des Bundes sollten auf dem Bundes-
tage zu Frankfurt a. M. unter dem Vorsitz Österreichs von
den Bevollmächtigten aller Glieder beraten werden. Im Falle eines
Krieges konnte ein Bundesheer von 300 000 Mann aufgestellt wer¬
den. Luxemburg, Mainz, Landau, später auch Rastatt und Ulm
waren Bundesfestungen. Dem sich mächtig regenden Drange des
deutschen Volkes, durch eine Volksvertretung an der Regierung teil-
zunehmen, wurde keine Rechnung getragen; die absolute Herrschaft
der Fürsten blieb bestehen.
Dem Bunde fehlte eine einheitliche, feste Leitungsgewalt: die
gefaßten Beschlüsse standen nur auf dem Papier. Nach außen hin
fehlte eine gemeinsame diplomatische Vertretung und im Kriege ein
gemeinsamer Oberbefehlshaber. Österreich suchte zudem den Bund
für seine Interessen auszunutzen und Preußen in den Hintergrund
zu drängen.
Br. lt. K., Lettfaden öer Geschichte. IV. 4