28. Der deutsch-französische Krieg.
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Gegen Italien kämpfte Österreich glücklich; dies änderte
jedoch im ganzen nichts.
4. Ariedensschlich. Österreich mußte nach den Be¬
stimmungen des Prager Friedens 40 Millionen Thaler
Kriegskosten zahlen uud aus dem deutschen Bunde ausscheiden.
Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, Frank¬
furt a. M. wurden Preußen einverleibt.
5. Weitere Jokgen des Krieges. Mit den Staaten
nördlich des Mains schloß Preußen den „norddeutschen
Bund"; mit den süddeutschen Fürsten wurde von ihm ein
Schutz- und Trutzbündnis vereinbart.
28. 29. Der deutsch-französische Krieg. Die Wieder¬
ausrichtung des deutschen Kaiserreichs.
1. 1. Ursache. Der Neid des Franzosenkaisers Napo¬
leon III. über Preußens wachsende Größe und über die
Einigung der deutschen Stämme war die eigentliche Ursache
zum deutsch-französischen Kriege. Die nächste Veran¬
lassung dazu war die übermütige Forderung Napoleons,
der König von Preußen solle seinem Verwandten, dem Prinzen
Leopold von Hohenzollern, verbieten, die demselben von
Spanien angebotene Königskrone anzunehmen und er solle
überhaupt keinem Hohenzollern gestatten, den spanischen
Thron zu besteigen. Die Ablehnung dieses Ansinnens ver¬
anlaßte die Franzosen zur Kriegserklärung.
2. Werkauf des Krieges. Ganz Deutschland war im
Kampfe gegen die Franzosen einig. Unter dem Oberbefehle
des Königs Wilhelm von Preußen, dem Moltke und Bismarck
ratend zur Seite standen, zogen drei Heere ins Feindesland.
Die I. Armee marschierte unter Steinmetz durch die
Rheiuproviuz, die II. unter Prinz Friedrich Karl durch
die Pfalz, die III. unter dem Kronprinzen Friedrich
Wilhelm ins Elsaß ein. Der Kronprinz siegte am 4. Aug.
bei Weißenburg, am 6. Aug. über Mac Mahon bei Wörth.