•2 Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte.
wohnten in alleinstehenden Einzelhöfen, die in der Mitte
der umzäunten Feldmark lagen, oder in Weilern und Dör¬
fern. Ihre Hütten waren ans Baumstämmen oder Fach-
werk aufgerichtet. Das Dach war mit Schilf oder Stroh
gedeckt. Fenster von Glas und besonders zugerichtete Schorn¬
steine fehlten.
Der Körper der Germanen war oon hohem Wüchse
und großer Kraft. Blaue Augen, blonde Haare, weiße
Hautfarbe waren den Deutschen eigen. Ein wollener Leib¬
rock und darüber ein Tierfell als Mantel waren lange die
einzigen Kleidu n g sstücke der Männer. Das Haupt wurde
im Kriege mit einem tierkopfähnlichen Helme geschmückt.
Das linnene Gewand der Frauen siel bis auf die Knöchel
herab, ließ aber Arme und Nacken frei. Unsere Vorfahren
aßen Brot aus Gersten- und Habermehl; sie verzehrten
Wildbret, Fische, das Fleisch der Haustiere (auch der Pferde).
Sie verzehrten auch die oben erwähnten Gemüse, außerdem
Eier, Milch, Butter und Käse. Met, ein süßliches Bier, war
ihr Getränk. Die Lieblingsbeschäftigung der Männer
war Jagd und Krieg; daheim lagen sie auf der Bärenhaut,
zechten und spielten leidenschaftlich. Den Weibern und
Knechten blieben Ackerbau und Viehzucht überlassen.
Die Deutschen zeichneten sich durch Freiheils- und Vater¬
landsliebe, durch die Tug enden der Tapferkeit, Wahrhaftigkeit,
Keuschheit und Treue aus. Die Frauen wurden hoch ge¬
achtet; der Gast genoß unbedingten Schutz.
3. Die Deutschen waren ihrer Hletigion nach Heiden.
Wodan (Odin) galt als höchster Gott. Außerdem wurden
Donar (Thor), der Donnergott, Freia, die Göttin der Ehe,
u. a. Gottheiten verehrt. Unsere Vorfahren glaubten schon
an ein Fortleben nach dem Tode. Die im Kampfe Gefal¬
lenen hatten in Walhalla ein Leben voll Freude.
4. Die Germanen zerfielen in viele einzelne Wokks-
stämme; so wohnten die Cherusker am Harz, die Sachsen