sehr strenge. Zuweilen konnte er so heftig werden, daß er per¬
sönlich Stockhiebe austeilte. Seinen Unterthanen war er trotzdem
ein guter Landesvater. Er beförderte den Ackerbau und that viel
für die Volksschulen.
Als er 1740 starb, hinterließ er seinem Sohne ein mächtiges
Heer und einen reichen Staatsschatz von 24 Millionen Mark.
Wessen Sohn war Friedrich Wilhelm I.? Wann regierte er?
Wodurch zeichnete sich dieser König aus? Wann starb er? Wie
hinterließ er das Reich?
22. Friedrich II., der Große.
(1740—1786.)
1 Seine Jugend.
Friedrich der Große ist geboren am 24. Januar 1712.
Sein Vater, Friedrich Wilhelm I., wollte aus dem Knaben einen
tüchtigen Soldaten heranbilden. Deshalb mußte Friedrich von
Jugend aus mit den Massen üben, und in seinem achten Jahre
mußte er, wie die andern Soldaten, Schildwache stehen. Das
gefiel Friedrich nicht. Er wollte lieber Bücher lesen, aus der
Flöte spielen it. s. w. Das verbot ihm der Vater und nannte ihn
„Querpfeifer." Fritz aber las heimlich französische Bücher und
spielte Flöte. Eines Tages trat der Vater in sein Zimmer und
tras Fritz bei seiner Lieblingsbeschäftigung. Da wurde der Vater
zornig über den Ungehorsam des Sohnes und strafte ihn hart.
Die Bücher ließ er verkaufen, und die Flöte warf er ins Feuer.
Das schmerzte Fritz, und er faßte den Plan, nach England zu
-entfliehen. Aber der Plan wurde dem Könige verraten. Er ließ
seinen Sohn verhaften und vor das Kriegsgericht stellen. Ein
Freund Friedrichs wurde zum Tode verurteilt und enthauptet,
weil er Friedrich bei Ausführung seines Planes behülslich gewesen
war. Friedrich aber wurde nach Küstrin als Gefangener gebracht.
Hier mußte er auf einer hölzernen Bank sitzen und ans dem Boden
schlafen; dabei bekam er eine dürftige Kost. Der König nannte
ihn jetzt den „entlaufenen Fritz."
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