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Mittlere Geschichte, Vierte Periode.
zum historischen Factum gestempelt. — Die Dichtung vom Apfel¬
schuss mag, im Anschluss an die überlieferte Fertigkeit des Schützen
Teil ganz selbstständig im schweizerischen Volke entstanden sein.
Allein die Aehnlichkeit derselben in ihrer späteren Version mit der
älteren Erzählung des Saxo Grammaticus (12. Jahrhundert) von dem
Schuss des Dänen Toko ist so auffallend, dass die Vermuthung nahe
liegt, dass spätere schweizerische Chronisten den dänischen Geschichts¬
schreiber vor sich gehabt haben.1
Heinrichs Sohn Johann wird durch die Stände auf den Thron
Böhmens erhoben. Römerzug. Heinrich wird in Pavía zum König
der Lombarden und in Rom zum Kaiser gekrönt.
1314—1347.) Ludwig von Ober-Baiern, im Kampfe mit
1314—1330. J Friedrich von Oesterreich, Sohn Albrechts.
1315. Sieg der Schweizer am Morgarten über Leopold v. Oester-
(15. Nov.) reich, Friedrichs Bruder. Beitritt Luzerns zum Bunde.
1322. Schlacht bei Ampfingen, unweit Mühldorf. Friedrich von
Oesterreich geschlagen und gefangen (Schweppcrmann).
Ludwig giebt die durch das Aussterben der Ascanier erledigte
Mark Brandenburg seinem Sohne Ludwig (1324), mit dem er
später die Margarethe Maultasch, Erbin von Tyrol und Kärnthen,
vermählt.
Friedrich wird gegen Verzichtleistung auf den Thron in Freiheit
gesetzt, stellt sich wieder als Gefangener, wird von Ludwig als
Mitregent angenommen (1325). Friedrich stirbt 1329.
Ludwigs Römerzug (1327—1330), er wird in Rom gekrönt.
Der Kurverein zu Rhense (1338) erklärt jeden rechtmässig ge¬
wählten deutschen König auch ohne päpstliche Krönung für den
römischen Kaiser.
Ludwigs gesetzwidriges Verfahren zur Vergrösserung seiner Haus¬
macht bewirkt ein Jahr vor seinem Tode die Wahl Karls, Sohnes
des Königs Johann von Böhmen (Johann f 1346 in der Schlacht
bei Crécy). Karl wird erst nach Ludwigs Tode allgemein anerkannt.
1 Vergi. Hausser, Die Sage vom Teil, 1840.