Full text: Altbayerische Geschichte in Lebensbildern für Volksschulen

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Markgrafen Leopold verwaltet. Dieser hatte einen 
Sohn, Namens Otto, welcher schon in seiner Ju¬ 
gend zum geistlichen Stande bestimmt wurde. In 
dem von seinem Vater gestifteten Kloster Neuburg 
bei Wim erhielt Otto seine erste Erziehung, ging 
aber bald auf die weltberühmte Hochschule zu Paris, 
um sich den Reichthum aller göttlichen und mensch¬ 
lichen Wissenschaft anzueignen. Auf der Heimreise 
von Paris gefiel es ihm in dem Cisterzienser-Kloster 
Morimund (Weltabgestorbenheit) so wohl, daß er 
daselbst als Mönch blieb. Er wurde wegen seiner 
Frömmigkeit und Gelehrsamkeit bald zum Abte ge¬ 
wählt, als er noch kaum 22 Jahre alt war. Seinen 
Vater bewog er, den Zisterzienser -Orden in Oester¬ 
reich einzuführen, und sandte ihm zur Gründung 
des ersten Cisterzienser-Klosters (Heiligenkreuz) eilf 
Mönche aus Morimund. Auf Befehl des Papstes 
mußte er im Jahre 1138 die Wahl als Bischof 
von Freistng annehmen, behielt aber immer sein 
Ordenskleid bei. Unter seinem Hirtenamte hob 
sich das vorher verwüstete Vislhum Freising über¬ 
aus sehr. Er stiftete viele Klöster, verbesserte die 
Geistlichkeit und die Ordensleute, erwarb viele Güter 
wieder, welche seiner Kirche abhanden gekommen 
waren, war in allen öffentlichen Angelegenheiten 
des Reiches in ersprießlicher Weise thätig und übte 
nach allen Seiten hin einen großen Einfluß aus.
	        
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