Full text: Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte

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notiert zu willigen. Dieser erschrak Anfangs, ließ sich später aber 
doch dazu überreden. Die Nacht vom 24. zum 25. (o. n. A. v. 
23.—24.) August 1572 wurde zur Ausführung des Blutbades 
ausersehen, und da man die Vermählung der Margaretha von 
Valois mit Heinrich' von Navarra hierzu wählte, so wird dies 
Ereigniß auch die Pariser Bluthochzeit genannt. — Ein ähnliches 
Morden, wie in Paris, fand auch in vielen anderen Ortschaften 
der Provinz statt. Die Zahlangabe der im ganzen Reiche Er¬ 
mordeten schwankt bei den einzelnen Berichterstattern zwischen 20- 
bis 100,000. Carl IX. starb zwei Jahre darauf unter gräßlichen 
Schmerzen. — Ihm folgte sein Bruder Heinrich III., dessen 
Regierung nicht glücklicher als die Carls war, da er der Wuth 
der Parteien nicht Meister zu werden verstand, sondern (n. A. 1585) 
1587 einen neuen Religionskrieg ausbrechen ließ, der bis 1598 
mit größter Erbitterung weitergeführt wurde. Mit der Partei 
der Guisen in Zwiespalt gerathen, verband sich Heinrich III. mit 
den Hugenotten, belagerte Paris, wurde aber von einem Domini¬ 
kanermönche, Jakob Clement, am 1. August 1589 ermordet. Mit 
ihm erlosch das Haus Valois. Die Regierung ging an die 
Seitenlinie, an das Haus Bourbon, über. Heinrich IV., ob¬ 
schon von seinem Vorgänger zum Nachfolger bestimmt, hatte 
dennoch Jahre lang mit einer Reihe von Thronbewerbern zu 
kämpfen. Erst der Hebertritt des (wegen seines persönlichen 
Muthes, der ritterlichen Gewandtheit seines Benehmens und seiner 
Herzensgüte den Franzosen lange als Abgott geltenden) Königs 
zum Katholicismus gab dem Lande den lang ersehnten Frieden. 
— Mit den Hugenotten söhnte sich Heinrich durch das Edict von 
Nantes aus. — Durch die vortreffliche Verwaltung des mit dem 
Könige auf einem freundschaftlichen Fuße stehenden Ministers Sully 
überwand Frankreich allmählich die traurigen Folgen des Bürger¬ 
krieges. — In seiner äußeren Politik verfolgte der König den 
Plan, die Uebermacht des Hauses Habsburg zu brechen und alle 
europäischen Staaten gleich mächtig zu machen. Als Heinrich an 
die Ausführung feiner Absichten heranging, traf ihn der Mord¬ 
stahl des Franz Ravaillae am 14. Mai 1610. 
Der Jesuitenorden. 
In demselben Jahre (also 1492), in welchem Columbus 
Amerika entdeckte, war in der spanischen Provinz Guipuzcoa 
aus dem Stammschlosse seines Vaters ein Edelmann geboren, der 
durch Stiftung eines Ordens, der societas Jesu, d. i. der Ge¬ 
sellschaft Jesu, der römischen Kirche Helfer schuf, die sie sich nich
	        
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