vergrößern. Der Ritterstand erhielt seine eigentliche Ausbildung; dem
kriegerischen Mute der Ritter wurde ein hohes Ziel gezeigt und religiöse
Beweggründe gaben bei Kampf und Krieg den Ausschlag. Man lernte
fremde Länder und Sitten, Künste und Gewerbe kennen; es wurden
Handelsverbindungen angeknüpft und in den heimischen Städten büchte:;
bald Handel und Gewerbe und mit steigendem Wohlstände auch Kunst
und Wissenschaft.
12. Die Klöster im iltittclnlter.
a Die wichtigsten Cröctt: Die Benediktiner, gestiftet 529 vom
heil. Benedikt von Nursia; die Karthäuser, gest. 1084 von Bruno von
Köln; die (Zisterzienser, gest. 1098 vom heil. Robert; die Prümon
stratenser, gest. 1120 vom heil. Norbert; die Franziskaner und
Mittönten, gest. 1209 vom heil. Franz von Assisi; die Dominikaner,
gest. 1.215 vom heil. Dominikus, lk Verdienste der Klöster: Die Ordens¬
männer gingen als Glaubens boten zu den Heiden und tragen Christen
tum und Kultur in alle Länder. Sie waren in wilden Gegenden die
ersten Ansiedler und den Neubekehrten nicht nur Seelenhirten, sondern
auch Lehrmeister in Acker- und Gartenbau, in Kunst und Gewerbe. Die
Klöster gewährten den Verfolgten und Bedrängten Zuflucht und Schntz,
den Armen und Kranken Unterstützung und Pflege, den Reisenden Obdach
und Nahrung. Die Mönche errichteten Schulen und waren die Lehrer
und Erzieher des Volkes, dessen rohe Sitten sie durch das Evangelium
und durch Unterricht veredelten. Jahrhunderte hindurch waren die Klöster
die einzigen Stätten, an denen Kunst und Wissenschaft gepflegt wurde.
Die geistigen Schätze des Altertums tourten von den Mönchen sorgsam
gehütet, durch Abschreiben der Bücher verviesältigt und durch eignes Stu¬
dium vermehrt.
13. Das Rittertum.
a. Erziehung. Die Ritter wurden von Jugend auf kriegerisch
erzogen. Wenn der Knabe 7 Jahre alt war, kam er in den
Dienst eines andern Ritters und hieß Edelknabe. Da lernte
er Zucht und seine Sitten, übte sich im Reiten und Fechten,
bediente seinen Herrn bei Tisch und begleitete ihn auf die Jagd
und auf Reisen. Mit 14 Jahren erhielt er ein Schwert und
hieß nun Knappe oder Junker. Als solcher durfte er seinen
Herrn auch in den Krieg begleiten. Nach siebenjähriger Dienstzeit
wurde ihm die eigentliche Ritterwürde verliehen. Damit
waren große kirchliche und weltliche Feierlichkeiten verbunden.
Nachdem der junge Ritter feierlich geschworen hatte, alle Pflichten
des Ritterstandes treu zu erfüllen, schlug ihn ein alter Ritter
dreimal mit dem Schwerte sanft auf die Schulter. Das nannte
man den Ritterschlag. — b. Bewaffnung. Im Kampfe trug